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Das päpstliche Missionswerk bringt Kirche ins Netz

Mehr als Schokopralinen für den guten Zweck: Das Missio-Zentrum in Wien strahlt tägliche Messen und Kindersendungen aus. Ihnen geht es um die Mission im eigenen Land.
Heimatmission im Netz
Foto: Missio Österreich | Maria, Marcel und Schokopralinen-Packung Toni gestalten die Kindersendung von "Young Missio"

„Als 2020 der erste Lockdown kam und ich nur mit einem Ministranten und einer Musikerin die heilige Messe in der Missio-Kapelle feiern konnte, da keine Anwesenheit von Gläubigen erlaubt war, hätte ich heulen können.“ Der Ton, den Pater Karl Wallner, Nationaldirektor von Missio Österreich, in einem YouTube-Video anschlägt, klingt besorgt. Doch Pater Karl wäre nicht Pater Karl, würden ihn schwierige Zeiten nicht zu kreativen und tatkräftigen Lösungen inspirieren. Die Idee war auch schon bald geboren: Warum nicht, statt bisher einmal die Woche, jeden Tag die sogenannte „Mittagsmesse“ live übertragen? 

Immer um 12 Uhr

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Gesagt getan. Seit nun fast einem Jahr kann man, mit Ausnahme einiger weniger Tage, jeden Mittag die 12:00 Uhr-Messe aus der Kapelle der Missio Zentrale im ersten Wiener Gemeindebezirk mitfeiern. Das Konzept hat voll eingeschlagen. Je nach Wochentag sind zwischen 800 bis 2000 Zuseher live dabei. Hatte der YouTube-Kanal der päpstlichen Missionswerke in Österreich letzten Frühling um die 200 Abonnenten, sind es jetzt fast 10.000. Darüber hinaus werden die täglichen Messen auf EWTN, Bibel TV und K-TV übertragen. Doch die 12:00 Uhr-Messe ist längst nicht alles, was Missio Österreich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie online anbietet. Neu gestartet hat die Kindersendung „Young Missio“. Im Dezember nahmen Maria, Marcel und Toni, die Schokopralinenpackung, die Kinder jeden Tag auf eine Weltreise mit. 

Interaktiv mit den Kindern

Den beiden vollzeitlichen Mitarbeitern ist es ein Anliegen, durch interaktive Materialien mit den Kindern in Kontakt zu treten. So findet man auf der Homepage Bastelbögen, Bilder, Rätsel und Gewinnspiele, die die Kinder einsenden können. Bei einem Wettbewerb konnten sie selbstgezeichnete Esel einsenden mit der Antwort auf die Frage „Welche Bedeutung hat der Esel in der Heiligen Schrift?“. An der Aktion beteiligten sich über 800 Kinder.

 

Zum Glück fanden sich Unterstützer, die den teilnehmenden Kindern die 800 versprochenen Plüschesel finanzierten. Dem Missio-Team ist Exzellenz wichtig. Deshalb wurde die „Licht der Völker“-Kapelle mit neuen Kameras und Lichttechnik ausgestattet und ein neues Fernsehstudio gebaut. Trotz dieses Aufwands ist den Mitarbeitern klar, worum es im Eigentlichen geht: „Unsere Messen sollen kein Event und keine Inszenierung sein.

 

Wir wollen uns auf das Wesentliche fokussieren und ermutigen die Menschen, die Messe im Herzen mitzufeiern“, betont Katharina, die die Medienabteilung leitet. „Die Teilnehmerzahlen sagen uns, dass das Bedürfnis nach geistlichen Angeboten und Seelsorge hoch ist“, so die 26-Jährige weiter. Denn: Seit dem ersten Lockdown sind an die 35 000 Fürbitten bei Missio eingegangen. Für diese werden bei der täglichen Messe gebetet. 

Auch Evangelisierung der Heimat

Doch sollte es nicht eigentlich die Aufgabe des Päpstlichen Missionswerks auch in Österreich sein, die Kirche in den Entwicklungsländern zu unterstützen? Für den Nationaldirektor Pater Karl ist ganz klar: „Es braucht beides, die Unterstützung der Weltkirche, aber genauso die Mission und Neuevangelisierung in unseren Heimatländern. Genau das ist die Botschaft von Papst Franziskus.“  

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