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Großes Bedauern über Reliquien-Diebstahl in Regensburg

Aus einer Kirche in Regensburg sind Reliquien des heiligen Wolfgangs gestohlen worden. Für die Pfarrei St. Wolfgang ist es, als hätte man ihr das zweite Herz geraubt.
Reliquien des heiligen Wolfgang gestohlen
Foto: Bistum Regensburg | Bei den Reliquien, die aus dem Hochgrab im Eingangsbereich der Kirche entwendet wurden, handelt es sich um die sterblichen Überreste des heiligen Diözesanpatrons Wolfgang.

Über 1.000 Jahre alte Reliquien sind am Montag aus der katholischen Kirche St. Wolfgang im Regensburger Stadtteil Kumpfmühl gestohlen worden. Bei den Reliquien, die aus dem Hochgrab im Eingangsbereich der Kirche entwendet wurden, handelt es sich um die sterblichen Überreste des heiligen Diözesanpatrons Wolfgang. Wie das Bistum Regensburg mitteilte, seien die mit Panzerglas und Stahlumrandung gesicherten Reliquien in der Mittagszeit mit roher Gewalt ausgebrochen worden. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen. Die Reliquien befanden sich bisher im Eingangsbereich der Kirche, damit sie von Gläubigen ohne Barrieren verehrt werden können.

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Hoffnung, dass es sich um Einzelfall handelt

Veit Neumann, Mitglied der bischöflichen Medien-Abteilung, brachte gegenüber der Tagespost das große Bedauern der Regensburger Diözese zum Ausdruck: „Für die Diözese hat die Verehrung der Seligen und Heiligen einen hohen Stellenwert.“ Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, „dass es sich bei dem Diebstahl nur um einen Einzelfall handelt“. Bei rund 3000 Kirchengebäuden und Kapellen im Bistum stelle der Vorfall vom Montag bislang glücklicherweise eine Ausnahme dar.

Prälat Alois Möstl, Pfarrer von St. Wolfgang, zeigte sich gegenüber der bischöflichen Presse-und Medienabteilung „erschüttert und fassungslos“. Er könne sich nicht erklären, so etwas „mit voller Vorbereitung und Absicht“ tue. „Für die Pfarrei ist es, als wenn man ihr das zweite Herz geraubt hätte“, so Möstl. „Das erste Herz ist die Eucharistie, das zweite sind die Reliquien unseres Pfarrpatrons.“

Nicht zum ersten Mal gestohlen

Der Raub war von zwei jungen Frauen bemerkt worden, die an der horizontalen Figur des heiligen Wolfgang dessen Reliquien verehren wollten, das Behältnis aber leer vorfanden. Der entstandene materielle Schaden soll sich auf mehrere 1.000 Euro belaufen, viel höher jedoch wiege der ideelle Wert, heißt es. 

Wie die Pressestelle des Bistums Regensburg weiter mitteilte, waren die Reliquien im Jahr 2004 schon einmal gestohlen worden. Daraufhin seien sie mit Panzerglas und Stahlumrandung eingebracht worden, um einen weiteren Diebstahl zu verhindern. Nach dem ersten Diebstahl waren die Reliquien nicht mehr aufgetaucht. Die nun gestohlenen Reliquien hatte die Pfarrei aus dem Bestand des Bischofs von Regensburg erhalten.  DT/mlu

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