Der Fuldaer Bischof Michael Gerber hat den Brief von Papst Franziskus „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ als „heilsame Herausforderung“ bezeichnet. Jede Wegetappe der Kirche setze Franziskus zufolge einen Glauben voraus, dass Gott durch den Heiligen Geist in seiner Kirche handle. Für Gerber ergeben sich daraus mehrere Fragen: „Trauen wir dem Heiligen Geist zu, dass er heute in seiner Kirche handelt? Glauben wir, dass sein Wehen spürbar wird auch in dem, was jenseits unserer Erwartungen liegt?“ Der Fuldaer Bischof äußerte sich im Rahmen der 100-Jahr-Feier der Schönstattbewegung im Erzbistum Freiburg.
Kirche muss Weggemeinschaft als gemeinsames Ringen erfahrbar machen
Gerber erklärte darüber hinaus, dass die Kirche Weggemeinschaft erfahrbar machen müsse als „ein gemeinsames Ringen, längst nicht immer spannungsfrei, durchaus von unterschiedlichen Polen geprägt, jedoch gespeist aus einer Mentalität, die uns bewusst macht, wir sind gemeinsam unterwegs“.
Denn wie aus dem Papstbrief hervorgehe, sei es Gott, der das Leben des Menschen in einen „immer neuen Horizont“ hineinstelle“.
Franziskus mahnt Einheit mit Weltkirche an
In seinem am Wochenende veröffentlichten Brief lobt Papst Franziskus das Engagement und die Reformanstrengungen der deutschen Katholiken. Zugleich mahnt Franziskus die Einheit mit der Weltkirche an. Leitkriterium der Erneuerung müsse die Evangelisierung sein. Das 19-seitige Schreiben war sowohl von Befürwortern wie auch Kritikern des sogenannten „synodalen Weges“ als Bestätigung ihrer Positionen betrachtet worden.
DT/mlu/pm/KNA
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