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Franziskus ermutigt Katastrophenopfer in Peru zu Solidarität

Papst Franziskus hat den Opfern der Unwetter in der Küstenregion im Norden Perus Mut zugesprochen.
Papstbesuch in Peru
Foto: Juan Carlos Guzmán (Agentur Andina) | Papst Franziskus lässt am 20.01.2018 in Tujillo (Peru) eine Taube fliegen. Bei seinem Besuch im Norden Perus ermutigt er Katastrophenopfer zu Solidarität und verurteilt den Raubbau an der Natur sowie die Gewalt gegen ...

Zugleich rief er sie zu Solidarität auf. Bei einem Gottesdienst mit gut 200.000 Teilnehmern am Strand der Küstenstadt Huanchaco sagte er am Samstag: "Die Seele einer Gemeinschaft wird daran gemessen, inwieweit sie in schwierigen Momenten zusammensteht".

Franziskus lobte die Menschen für ihre Großherzigkeit nach den Überschwemmungen und Erdrutschen. Erneut kritisierte er aber auch "andere Unwetter", unter denen die Region leide: organisiertes Verbrechen, Mangel an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und fehlender Wohnraum. Die Menschen bereiteten dem Papst einen herzlichen, volksfesthaften Empfang. Einige waren zu Fuß aus dem gut zehn Kilometer entfernten Trujillo gekommen. Nach der Messe besuchte Franziskus ein Stadtviertel, das bei einem Küsten-El-Nino im März 2017 stark zerstört wurde.

Am Nachmittag (Ortszeit) beklagte der Papst bei einer Marienandacht die vielen Mordfälle an Frauen auf dem amerikanischen Kontinent. Er forderte die Christen auf, sich für Gesetze gegen diese und andere Formen von Gewalt einzusetzen.

Zuvor ermunterte er Priester und Ordensleute in Trujillo, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Bei einer Begegnung mit knapp 1.000 Geistlichen warnte er zudem davor, auf die Frömmigkeit einfacher Leute herabzuschauen. Keinesfalls sollten sie "den treuen und einfachen Glauben" ihres Volkes oder "das schlichte Gebet" ihrer Eltern und Großeltern verachten. "Das Volk Gottes hat ein feines Gespür und weiß zwischen einem Funktionär des Sakralen und dem dankbaren Diener zu unterscheiden", so Franziskus.

Eine "schöne spirituelle Prüfung" sei es, sich zu fragen, ob man über sich selbst lachen könne. Dazu könne man sich ruhig mal vor den Spiegel setzen, sich mit Distanz und Witz betrachten und dann lachen, empfahl Franziskus unter dem Beifall und Gelächter seiner Zuhörer. Geistliche in Leitungsaufgaben mahnte Franziskus, darauf zu achten, "dass aus Autorität kein Autoritarismus wird"; auch Leitung sei ein Dienst.

Papst Franziskus beendet am heutigen Sonntag seine knapp einwöchige Lateinamerika-Reise. Nach einem Gebet in der Kathedrale der peruanischen Hauptstadt Lima trifft er sich am Morgen mit den Bischöfen des Landes. Nach einem Gottesdienst auf dem Luftwaffenstützpunkt "Las Palmas" und einer Abschiedszeremonie auf dem Flughafen reist er am frühen Abend (Ortszeit) nach Rom zurück. Ein Schwerpunkt der 22. Auslandsreise des Papstes waren Begegnungen mit indigenen Völkern in Chile und Peru.

KNA / jbj

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