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Franziskus bittet Katholiken in China um Gesten der Eintracht

Anlässlich des morgen stattfindenden Weltgebetstags für die Kirche in China ruft Papst Franziskus zum Gebet für die Katholiken in China auf. Die chinesischen Katholiken sollten „den Glauben mit Großzügigkeit und Gelassenheit leben“ können, so der Papst.
Papst Franziskus mit chinesischen Pilgern
Foto: Paul Haring (KNA) | Papst Franziskus mit Pilgern aus China, während der Generalaudienz am 5. Oktober 2016 im Vatikan.

Papst Franziskus hat zum Gebet für die Katholiken in China aufgerufen und diese gleichzeitig um „Gesten der Eintracht“ gebeten. In einem eigenen Appell am Ende der Generalaudienz am Mittwoch sprach er von „konkreten Gesten der Brüderlichkeit, Eintracht und Versöhnung in voller Einheit“ mit dem Papst. Der Aufruf erfolgte anlässlich des Weltgebetstags für die Kirche in China am 24. Mai. Papst Benedikt XVI. hatte diesen 2007 eingeführt.

Franziskus rief zum Gebet an die „Madonna 'Hilfe der Christen'“ nahe des Wallfahrtsortes Sheshan bei Schanghai auf: Die chinesischen Katholiken sollten „den Glauben mit Großzügigkeit und Gelassenheit leben“ können. An die Katholiken in China gerichtet sagte der Papst: „Die Weltkirche betet mit euch und für euch, damit ihr euch auch inmitten der Schwierigkeiten weiterhin dem Willen Gottes anvertrauen könnt“.
Der Aufruf ist insofern bemerkenswert, da es derzeit schwierige Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Regime in Peking gibt, die zu stocken scheinen. Im März hatte es noch geheißen, eine Einigung zur Ernennung von Bischöfen könne bis Ostern erfolgen. Das Abkommen - soweit mögliche Inhalte bisher bekannt wurden - wird von einigen chinesischen Katholiken, etwa dem früheren Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen Zekiun, scharf kritisiert.

Vergangene Woche waren zudem die Bischöfe Taiwans zu einem Lagebericht aus ihrem Land im Vatikan. Auch sie haben Medienberichten zufolge dem Papst gesagt, dass die Verhandlungen mit Peking sie „nervös“ machten. Als eines der ganz wenigen Länder hat der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen zu Taiwan. Offizielle diplomatische Beziehungen zu Peking bestehen dagegen nicht.

Zuletzt hat sich die Lage der Religionsfreiheit in der Volksrepublik China verschlechtert. Die Führung in Peking sucht zunehmend mehr Kontrolle auch über religiöse Organisationen. Der Vatikan hofft, dass eine bessere Zusammenarbeit mit Peking die Gläubigen vor unnötigem Leiden bewahrt und der Kirche mehr Freiheit verschafft. Im Unterschied zu protestantischen Kirchen ist die katholische Kirche Chinas in den vergangenen Jahren kaum noch gewachsen.

DT/KNA

 

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