Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung

Erzbistum Hamburg: Schock mit Vorgeschichte

Auslöser der derzeitigen miserablen Finanzlage des Erzbistums Hamburg ist der „katholische Schulverband“, den das Erzbistum vor gut einem Jahr übernahm.
Colorful metal lockers
Foto: (104784252) | 79 Millionen Euro beträgt die derzeitge Überschuldung des Erzbistums.

Acht von 21 Schulen sollen im Erzbistum Hamburg geschlossen werden. Bei drei Schulen unternehmen das Bistum, Eltern, Lehrer und Schüler noch Rettungsversuche. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese gelingen werden. Laut Generalvikar Ansgar Thim befindet sich das Erzbistum in einer Zwangslage. Wegen der drohenden Insolvenz des gesamten Erzbistums habe auch die Schließung aller 21 Schulen auf der Tagesordnung gestanden, erkärte er auf der Elternversammlung in der von der Schließung bedrohten St. Sophien-Schule in Hamburg-Barmbek. Um die verbleibenden 13 Schulen zu „retten“, habe man sich zur Schließung der acht Schulen entschlossen. So erklärte der Generalvikar vor empörten Eltern die nun erfolgte schnelle Entscheidung. Zeit, um die entsprechenden Gremien oder die politischen Ansprechpartner zu konsultieren, habe man nicht mehr gehabt.

Der Auslöser der derzeitigen „desaströsen Situation“ wie der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sich ausdrückte, ist der „katholische Schulverband“ Hamburg. Er ging aus den schon vor über 100 Jahren gegründeten Gemeindeschulen hervor und war zuletzt ein eigenständiger Träger des öffentlichen Rechts. Deswegen konnte der Schulverband auch Lehrer als Beamte einstellen. Bereits im Jahr 2015 zeichnete sich die Überschuldung des Schulverbandes ab. Das Erzbistum Hamburg übernahm den katholischen Schulverband im Januar 2017. Daraus ergab sich die derzeitige Überschuldung von 79 Millionen Euro.

Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 01. Februar.

DT

Themen & Autoren
Frühzeit Generalvikar

Weitere Artikel

Kirche

Die deutschen Bischöfe werden beim Synodalen Ausschuss wohl keine kirchenrechtskonforme Lösung finden. Das Mehrheitsprinzip eröffnet einen rechtsfreien Raum.
25.04.2024, 11 Uhr
Regina Einig