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Erzbischof Lackner kritisiert „Ich-AG“

Anfang und Ende des menschlichen Lebens „gehören Gott“, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz bei der Maria-Namen-Feier im Wiener Stephansdom.
Erzbischof Franz Lackner
Foto: kathpress | Salzburgs Erzbischof plädiert für eine „theologische Nachhaltigkeit“, die auch ein Lernen und eine Glaubensweitergabe von Generation zu Generation fördern sollte.

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz und Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat bei der Maria-Namen-Feier am Sonntag im Wiener Stephansdom eine vorherrschende „Ich-AG“ beklagt, bei der Religion „ausschließlich Privatsache“ sei. „Privat kann einer glauben, was er will, und sei es noch so obskur. Ja, selbst Christen lassen zuweilen ihre Kinder nicht mehr taufen, mit der Begründung: Sie sollen sich einmal selbst entscheiden können“, so Lackner.

Lackner plädiert für theologische Nachhaltigkeit

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Glaubensmäßig seien diese Kinder „sehr oft ohne Herkunft“. Wir würden, so der Erzbischof, jedoch „heute von dem leben, was andere gesät oder nicht gesät haben“. Salzburgs Erzbischof plädierte für eine „theologische Nachhaltigkeit“, die auch ein Lernen und eine Glaubensweitergabe von Generation zu Generation fördern sollte.

Als negative Folge einer „Ich-AG“ bezeichnete Lackner die Möglichkeit eines assistierten Suizids. Aktuell ist in Österreich der Verfassungsgerichtshof mit Klagen befasst, Beihilfe zum Suizid unter bestimmten Voraussetzungen straffrei zu erklären. Die Kirche verstehe Anfang und Ende des menschlichen Lebens als wichtig und höchst schützenswert, so Erzbischof Lackner. „Denn das sind Momente, die in eine andere Welt hineinweisen; sie gehören Gott.“

Seit 1958 wird die Maria-Namen-Feier in Wien abgehalten, organisiert von der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft (RSK), die 1947 vom Franziskanerpater Petrus Pavlicek (1902-1982) gegründet wurde. Rund 700.000 Mitglieder aus mehr als 130 Ländern gehören zur Gebetsgemeinschaft.  DT/KAP

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