Exzellenz, wie erleben Sie die Situation in Aleppo derzeit? Im Allgemeinen haben die Geistlichen der Bevölkerung ein gutes Beispiel gegeben und sind geblieben. Vereinzelt sind Priester ins Ausland gegangen, die es nicht mehr ausgehalten haben, aber über achtzig Prozent der katholischen Geistlichen sind geblieben und haben eine unvorstellbare Treue zum Volk bewiesen. Sorgen machen uns in Aleppo nach wie vor die beiden orthodoxen Bischöfe, die vor zwei Jahren entführt worden sind. Das hat die Gläubigen tief erschüttert. Über dieses Thema darf man nicht schweigen. Die katholische Kirche in Aleppo hat sich dafür entschieden, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um vor Ort zu bleiben und sich für eine friedliche Lösung und Versöhnung ...
„Eine unvorstellbare Treue zum Volk“
Ein Gespräch mit dem chaldäisch-katholischen Bischof Antoine Audo von Aleppo. Von Regina Einig