Rom und der päpstliche Stuhl stiegen in der Renaissance zu einer Größe empor wie seit der Antike nicht mehr: Es wurde erneut „Haupt der Welt“ mit religiösem Anspruch und in künstlerischer Blüte. Freilich spaltete die Reformation die Kirche auch wie nie zuvor und brachte Europa in den Religionskriegen an den Rand der Selbstzerstörung. Doch ließ sich diese dunkle Rückseite nicht sofort erkennen, vielmehr erstrahlte Rom zwischen 1450 und 1520 glanzvoll: Selbst zur Zeit des Perikles arbeiteten nicht so viele Künstler in Athen wie seinerzeit in Rom.
Ein blinder Fleck im Lutherjahr?
In der Geschichte der Renaissance-Päpste spiegelt sich Glanz und Elend einer ganzen Epoche. Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz