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Bischof kündigt dritte Enzyklika von Franziskus an

Das dritte Lehrschreiben von Papst Franziskus könnte die Kernpunkte der Erklärung von Abu Dhabi zur menschlichen Brüderlichkeit aufgreifen.
Papst Franziskus hat einen sehr speziellen Blick auf die Wirtschaft.
Foto: VATICAN MEDIA /CPP / IPA via www.imago-images.de (www.imago-images.de)

Sehr bald könnte die dritte Enzyklika von Papst Franziskus erscheinen. Das hat dem franziskanischen Online-Dienst „cattolico.it“ zufolge der Bischof von Rieti in Mittelitalien, Domenico Pompili, bei der Vorstellung der Achthundert-Jahrfeiern der Ordensregel des heiligen Franz von Assisi angekündigt. Wie Pater Pietro Messa OFM auf „cattolico.it“ schreibt, soll es ein Lehrschreiben zur menschlichen Brüderlichkeit sein, das Gedanken zum Frieden in der Erklärung von Abu Dhabi aufgreift, die Franziskus und der Groß-Iman der Al Azhar in Kairo, Ahmed Al-Tayyeb,am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet hatten.

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Vom Vatikan noch nicht bestätigt

Der Vatikan hat die informelle Ankündigung durch den Bischof von Rieti bisher noch nicht bestätigt. Es wäre nach dem Schreiben „Lumen fidei“ von 2013, das noch viele Formulierungen von Benedikt XVI. enthielt, und „Laudato si’“ aus dem Jahr 2015 die dritte Enzyklika von Papst Franziskus, dessen programmatische Schrift „Evangelii gaudium“ von 2013 in Form einer Apostolischen Exhortation (Ermahnung), nicht aber als Enzyklika  erschienen war. Seit Ende der Sommerpause spricht der Papst bei der Generalaudienz, die ab kommenden Mittwoch wieder mit Publikum im Damasushof des Vatikans, und nicht mehr als Online-Stream aus der Bibliothek des Apostolischen Palasts stattfinden soll, über die katholische Soziallehre in der Zeit nach der Corona-Epidemie. 

„Die Welt heilen“ als großes Thema

Es wird erwartet, dass die neue Enzyklika des Papstes ebenfalls soziale und ökologische Fragen der Zeit aufgreifen wird. Zur Zeit begeht der Vatikan ein ökologisches Jahr fünf Jahre nach dem Erscheinen von „Laudato si’“. Bei seinen Generalaudienzen stellt Franziskus seine Überlegungen unter das Motto „Die Welt heilen“ – und das vor dem Hintergrund der globalen Corona-Krise. Für den Papst ist die Soziallehre der Kirche nicht mehr allein mit der Arbeiterfrage verknüpft, sondern umfasst die gesamte Wirtschaft und die Natur. Aus einer Not wie der wegen der Corona-Epidemie komme man nicht unverändert heraus, sagte Franziskus gleich zu Beginn der neuen Katechese-Reihe, sondern stünde besser oder schlechter als vorher da.  DT/gho

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