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Sternberg: Diskussion über Frauenweihe nicht zu unterbinden

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, sieht im „Synodalen Weg“ eine große Chance. Gleichzeitg warnt er vor überhöhten Erwartungen.
ZdK-Chef Sternberg zum Synodalen Weg
Foto: Marius Becker (dpa) | Der „Synodale Weg" habe keineswegs die Reformen der Kirche an sich zum Ziel, so ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

Die Diskussion über eine mögliche Zulassung von Frauen zu Weiheämtern werde niemand mehr unterbinden können. Diese Ansicht vertritt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg. Gleichzeitig warnte er vor falschen und überhöhten Erwartungen an die angekündigte Reformdebatte in der deutschen Kirche. „Niemand wird ernsthaft glauben, dass im nächsten Jahr Frauen zu Priesterinnen geweiht werden“, äußerte sich Sternberg laut der „Katholischen Nachrichten-Agentur“ am Mittwochabend auf dem Medienempfang des Erzbistums Hamburg in der Katholischen Akademie der Hansestadt.

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Kirche, die in säkularer Welt authentisch von Gott sprechen kann

Darüber hinaus meinte der Vertreter des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus, dass der vom ZdK zusammen mit den deutschen Bischöfen ab Dezember beginnende „Synodale Weg" keineswegs die Reformen an sich zum Ziel habe, „sondern eine Kirche, die in einer zunehmend säkularen Welt authentisch von Gott sprechen kann“.

Eine maßgebliche Rolle spiele die Beseitigung der systemischen Ursachen des Missbrauchsskandals. Daher seien weitere Foren, etwa zu den Themen Ökologie oder Neuevangelisierung, nicht sinnvoll. Im Rahmen des Reform- und Gesprächsprozesses soll in vier Foren die zukünftige Ausrichtung der katholischen Kirche hinsichtlich klerikaler Macht, Partizipation und Gewaltenteilung, der Sexualmoral, der priesterlichen Lebensform sowie der Rolle von Frauen in kirchlichen Ämtern diskutiert werden.

Sternberg optimistisch: Bischöfe und Laien nicht unversöhnt

Den „Synodalen Weg“ nannte Sternberg eine „große Chance“ und zeigte sich optimistisch, dass die Gespräche zielorientiert geführt würden. Beratungen zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee bezeichnete der  67-Jährige als vertrauensvoll. „Die Zeiten, in denen sich Bischöfe und Laien unversöhnlich gegenüberstanden, sind vorüber“, so der ZdK-Präsident.

DT/mlu/KNA

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