Repam-Generalsekretär Mauricio Lopez hält nach der Veröffentlichung des nachsynodalen Papstschreibens „Querida Amazonia“ weiterhin eine Lockerung des priesterlichen Zölibats für wahrscheinlich. Im Gespräch mit der „Katholischen Nachrichten-Agentur“ (KNA) erklärte Lopez, er sehe in dem Schreiben „eine Einladung, weiterhin Wege und Kanäle“ einzurichten, die zu einer Lockerung führen könnten. „Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass es dazu kommen wird.“
An allem festhalten, was bei Synode beschlossen wurde
Das länderübergreifende Netzwerk „Red Eclesial Panamazonica“ war 2014 gegründet worden, um auf die fortschreitende Zerstörung im Amazonasgebiet zu reagieren. An der Organisation der Amazonas-Synode war Repam maßgeblich beteiligt. Die Frage ob er nun vom nachsynodalen Schreiben enttäuscht sei, verneinte Lopez. Der Papst reflektiere einen Ansatz zur kirchlichen Ämterfrage, „der Schritt für Schritt neue, progressive Wege eröffnet“. Indem Papst Franziskus das Schlussdokument der Synodenväter in der Einleitung der Exhortation ausdrücklich vorgestellt und eingebunden habe, sei es möglich, „an allem festzuhalten, was bei der Synode im Oktober beschlossen wurde“.
Die Aufgabe von Repam sei es, so Lopez weiter, den Prozess der Synode mit einem weiten Blick für die gesamte Wegstrecke zu begleiten. „In diesem Sinne sehen wir in den Ausführungen von Franziskus keinen Widerspruch zu dem, was bisher geschehen ist.“ Papst Franziskus erwähne alle grundlegenden Einsichten, „die wir beim gemeinsamen Hören auf die Stimme Amazoniens gewonnen haben“. Dazu zähle auch das entschlossene Eintreten für indigende Völker und für interkulturellen Dialog.
DT/mlu
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