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Priesterkreis: „Pseudo-theologisches Desaster voller Falschheit"

Paderborner Priesterkreis „Communio veritatis“ wirft Initiatoren des Synodalen Weges vor, die Kirche zu spalten. Reformbestrebungen stünden im Widerspruch zur Lehre der Kirche.
Synodaler Weg: Erste Synodalversammlung
Foto: Nadine Malzkorn | Am vergangenen Wochenende tagte die erste Synodalversammlung. Der Paderborner Priesterkreis „Communio veritatis“ kritisiert Reformvorhaben des Synodalen Weges, die im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen.

Der Paderborner Priesterkreis „Communio veritatis“ hat scharfe Kritik am Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland geübt und dessen Initiatoren spalterische Absichten vorgeworfen. In einer vom Paderborner Priesterkreis verbreiteten Erklärung, die das Datum vom 2. Februar trägt und sich als „Monitum an die Initiatoren und Teilnehmer“ des Synodalen Weges versteht, heißt es, der Synodale Weg sei ein „pseudo-theologisches Desaster voller Falschheit und Lüge. Die Initiatoren des Synodalen Weges wollen offenkundig eine andere Kirche als die von Christus gegründete.“ Sie seien nicht „Diener der Wahrheit, sondern Moderatoren der Spaltung“. Die Agenda des Synodalen Weges sei „nicht vom Licht Christi und seiner Kirche bestimmt, sondern vom Altar des Zeitgeistes!“ 

Im offenen Widerspruch zur Lehre der Kirche

Mit deutlichen Worten kritisiert der Priesterkreis Bestrebungen des Synodalen Weges, die Leitungsgewalt in der Kirche nicht mehr an die sakramentale Weihe zu binden. Solche Reformforderungen stünden im offenen Widerspruch zum Lehramt der katholischen Kirche. Sakramentales Priestertum und allgemeines Priestertum seien dem Wesen nach verschieden, betont der Priesterkreis und Berufung auf den Katechismus der Katholischen Kirche (KKK).

In seiner Mitteilung wirft der Paderborner Priesterkreis dem Synodalen Weg vor, Gottes Gebote zur Disposition zu stellen und selbst entscheiden zu wollen, welche Moral „mehrheitsfähig, zeitgemäß und zumutbar ist.“

Medienwirksame Unterstützung durch ZdK-Funktionäre

Forderungen nach einer Segnung homosexueller Partnerschaften stünden im „krassen Widerspruch zur Heiligen Schrift und zum Katechismus“. Bischöfe, die sich für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen hätten, erhielten medienwirksame Unterstützung der ZdK-Funktionäre. 

Auf der Internetseite synodalerweg.de sei zu lesen, die personale Bedeutung der Sexualität finde bislang keine hinreichende Beachtung, heißt es in der Erklärung weiter. Dazu stellt der Paderborner Priesterkreis fest: „Hätte man die Theologie des Leibes und die Lehre von der Communio personarum des hl. Papst Johannes Paul II. rezipiert, müsste man das Gegenteil eingestehen.“ Dies sei nicht geschehen. Stattdessen sei insbesondere das Apostolische Schreiben Familiaris consortio „bewusst ignoriert und bekämpft“ worden.

„Für die Kirche des Herrn ergeben sich das Wesen und die Bedeutung von Ehe und Sexualität nicht aus dem Geist der Welt, sondern aus der Offenbarung Gottes“, betont der Priesterkreis. 

Die Frauenweihe als Verhandlungsmasse

Offensichtlich sei die Nachfolge Christi und die Perspektive der Ewigkeit aus dem Blick verloren gegangen. Deshalb werde auch das „notwendige priesterliche Zeichen der Ganzhingabe an Gott“ - der   Zölibat   - nicht verstanden. Mit der Einführung sogenannter Viri probati würde der Zölibat faktisch gekippt. Damit würde die Kirche der „so kostbaren Gnadengabe, die ihr der Herr selbst vorgelebt hat“, beraubt.

Die spaltenden Absichten der Initiatoren des Synodalen Weges seien auch in der Frage nach der Weihe von Frauen zu erkennen, heißt es in der Mitteilung weiter. Es werde suggeriert, dass diese Frage letztlich noch nicht entschieden und gleichsam Verhandlungsmasse sei. „Richtig ist jedoch, dass die Antwort darauf bereits unumstößlich erfolgt ist“, hebt der Priesterkreis hervor. Johannes Paul II. habe im Apostolisches Schreiben Ordinatio sacerdotalis mit höchster lehramtlicher Autorität erklärt, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

DT

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