Der heilige Papst Johannes Paul II. soll zum Kirchenlehrer und „Patron Europas“ ernannt werden. Dieses Ersuchen richtete der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, an Papst Franziskus. Das Pontifikat des polnischen Papstes sei geprägt gewesen von bahnbrechenden Entscheidungen und bedeutenden Ereignissen, „die das Bild das Papsttums verändert und den Gang der europäischen Geschichte sowie der Weltgeschichte beeinflusst haben“, begründet Gadecki laut einer Mitteilung der polnischen Bischöfe das Anliegen.
Reichtum des Pontifikats dank charakterlicher Vielfalt
Der Erzbischof von Posen weist auch auf den Beitrag Johannes Pauls II. zum Prozess der europäischen Wiedervereinigung hin. In dem Schreiben, das Erzbischof Gadecki an Papst Franziskus richtete, heißt es, der Reichtum des Pontifikats von Johannes Paul II. sei zurückzuführen auf dessen charakterliche Vielfalt: „Als Poet, Philosoph, Theologe und Mystiker verwirklichte er sich in vielen Dimensionen, von der pastoralen Arbeit und Lehre als Anführer der Weltkirche, bis hin zu seinem persönlichen Zeugnis der Heiligkeit des Lebens.“
Kulturelle Erneurung auf globaler Ebene
Auch der langjährige Privatsekretär des polnischen Papstes, Kardinal Stanislaw Dziwisz, unterstützt das Anliegen, ihn zum Kirchenlehrer und Patron Europas zu ernennen. Das Vermächtnis des Heiligen sei „reich, vielseitig und stelle eine kreative Synthese von multiplen Pfaden des menschlichen Denkens dar“. Es bestehe kein Zweifel, dass das Erbe des Johannes Pauls II. für lange Zeit ein bedeutendes und umfassendes Projekt der kulturellen Erneuerung auf globaler Ebene bleiben werde.
Im kommenden Jahr feiert die katholische Kirche in Polen den 100. Geburtstag des polnischen Papstes und gleichzeitig seinen 15. Todestag.
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