Die Erneuerungsbewegungen müssen kritisch ihre religiöse Erfahrung reflektieren, wie auch die Theologie der Glaubenserfahrung bedarf. Dieser Gedanke stand am Samstag im Mittelpunkt des Forums MEHRTheologie vor mehreren Tausend großteils jungen Christen aus allen Konfessionen. Es sollte, wie Walter Dürr vom Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft an der Universität Fribourg ausführte, eine Brücke zwischen Akademie und gelebtem Glauben geschlagen werden. Ein Unterfangen, für das man vor allem namhafte Schweizer Theologen gewinnen konnte. Aus Deutschland sprach unter anderem Hanna-Barbara Gerl–Falkovitz. Die Glaubenserfahrung der jungen Bewegungen sollte als ein „Reload des Heiligen Geistes“ für die Theologie dargestellt werden, aber auch das Potenzial der Theologie für die Erneuerungsbewegungen.
Glaube und Vernunft ergänzen sich
Glaube und Rationalität sollten sich demnach ergänzen, denn die theologische Reflexion gehöre zur Entwicklung des christlichen Bekenntnisses. In zehn kurzen Statements gaben Theologen Auskunft zu brennenden Themen des christlichen Glaubens. Die Frage nach Gott, Zweifel, Mystik oder der Rolle des Gebetes im christlichen Leben bildeten die Grundlage, kritisch die Frage nach einer Theologie in einer Perspektive der Hoffnung zu beantworten.
Grundsätzlich zog sich die Frage nach der Unterscheidung der Geister durch die Beiträge, die von einem überfüllten Auditorium aufgenommen wurden. Die Feststellung, „nicht alles was sich fromm anfühlt, kommt von Gott“, stellte die Dogmatikerin Veronika Hoffmann in ihrem Referat kritisch in den Mittelpunkt. Vor allem fundamentaltheologische Themen bildeten den roten Faden der Veranstaltung.
Am Sonntag wird die „Tagespost“ um 14 Uhr mit Bernhard Meuser eine Diskussion an ihrem Messestand bei der MEHR-Konferenz in Augsburg halten. Meuser ist Initiator der globalen Jugendkatechismus-Initiative „Youcat“.
DT/kaj
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