Kardinal Christoph Schönborn, der am morgigen 22. Januar 75 Jahre alt wird, hat bereits im Oktober dem Papst seinen Rücktritt als Erzbischof von Wien angeboten. Nun hat der Vatikan mitgeteilt, dass Papst Franziskus Schönborn vorläufig und auf unbestimmte Zeit weiter im Amt behält. Die Abberufung des derzeitigen Erzbischofs von Wien wird voraussichtlich zeitgleich mit der Bekanntgabe seines Nachfolgers erfolgen. Wann das sein wird, ist offen. In vergangenen Fällen betrug diese Zeitspanne oft mehr als ein Jahr, kann aber auch kürzer ausfallen.
Keine führungslose Zeit in der Bischofskonferenz verursachen
Kardinal Schönborn ist seit 1998 auch Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz und wurde als solcher zuletzt 2016 wiedergewählt. Der Vorsitz würde mit der Abberufung als Erzbischof automatisch erlöschen. Um der Bischofskonferenz bis zur darauffolgenden Vollversammlung keine führungslose Zeit zu verursachen, trägt sich Kardinal Schönborn mit dem Gedanken, bei der kommenden Frühjahrsvollversammlung im März von sich aus den Vorsitz vorzeitig zurückzulegen und damit eine Neuwahl möglich zu machen.
Das Verfahren zur Findung eines Nachfolgers im Amt des Erzbischofs von Wien wird von der vatikanischen Bischofskongregation unter Leitung des kanadischen Kardinals Marc Ouellet durchgeführt. In Österreich hat der Nuntius, Erzbischof Pedro López Quintana, das Verfahren zu unterstützen, indem er Listen geeigneter Kandidaten nach Rom übermittelt und Informationen zu Kandidaten einholt.
DT/PEW/sba
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