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Kardinal Sarah für heilige Messe „ad orientem“

Er sei zuversichtlich, dass die Kirche eines Tages die „Orientierung“ wiederfinde, erklärt der afrikanische Kurienkardinal Robert Sarah bei der Präsentation seines aktuellen Buches „Herr, bleibe bei uns“.
Kardinal Sarah für Zelebration "ad orientem"
Foto: KNA | "Wenn man das Kreuz in die Mitte des Altares rückt und sich alle Blicke auf das Kreuz richten, dann ist das, als bete man ,ad orientem', da Jesus Christus der christliche Orient ist", erklärte Kardinal Sarah.

Der afrikanische Kurienkardinal Robert Sarah hat sich für die Zelebration der heiligen Messe „ad orientem“ ausgesprochen. Bei der offiziellen Präsentation der deutschen Ausgabe seines aktuellen Buches „Herr, bleibe bei uns“ in der Benediktinerabtei St. Georg in Weltenburg erklärte Sarah wörtlich: „Ich habe das schon oft vorgeschlagen. Denn die Kirche hatte immer Richtung Osten gebetet.“ Alle anderen Religionen würden auch „ad orientem“ beten.

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Benedikt: Christus ist "unser Orient"

Der römische Kardinalpräfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung verwies auf sein früheres Buch „Kraft der Stille“, in dem er die Frage thematisiert habe. Sarah räumte ein, dass es „eine Opposition und Hindernisse“ gebe. Gleichzeitig bekräftigte er: „Ich bin zuversichtlich, dass wir eines Tages die ,Orientierung' wiederfinden.“

Der 74-Jährige zitierte Papst Benedikt, der Christus als „unseren Orient“ bezeichnet habe. „Wenn man das Kreuz in die Mitte des Altares rückt und sich alle Blicke auf das Kreuz richten, dann ist das, als bete man ,ad orientem', da Jesus Christus der christliche Orient ist.“

Auch Laien dürfen Bischöfen widersprechen

Bei der Buchpräsentation ging Sarah auch auf die Frage ein, was die Aufgabe der Laien sei, wenn man den Hirten nicht mehr folgen könne? „Evangelisieren“, entgegnet der Kardinal. Jeder Getaufte sei zu Mission und Zeugnis verpflichtet. Und niemand könne ihn daran hindern. Grundsätzlich gelte, dass man den Hirten folgen müsse, denn die Kirche sei nun einmal hierarchisch geprägt. Wenn aber ein Bischöfe etwas verkünde, was nicht der Lehre Jesu entspreche, hätten Laien auch die Aufgabe, dem Bischöfe zu widersprechen. „Man darf nicht gegen einen Bischöfe sein, aber gegen seine Verhaltensweise.“

DT/mlu

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