Die orthodoxe Kirche von Griechenland hat am Mittwoch als erste autokephale orthodoxe Kirche nach dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel die zum Jahresanfang konstituierte "Orthodoxe Kirche der Ukraine" anerkannt. Der Ständige Heilige Synod unter Vorsitz des Athener Erzbischofs Hieronymos beschloss die Aufnahme der kirchlichen Gemeinschaft mit Metropolit Epiphanius Dumenko.
Seit der Neugründung der von Moskau vollständig unabhängigen Metropolie von Kiew, der vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios die Autokephalie verliehen wurde, schwelgt ein inner-orthodoxer Konflikt um kirchenrechtliche wie politische Folgen für diese ukrainische orthodoxe Kirche. Neben der autokephalen "Orthodoxen Kirche der Ukraine" gibt es eine "autonome" ukrainisch-orthodoxe Kirche, die zum Moskauer Patriarchat gehört.
Anerkennung zeichnete sich über den Sommer ab
Der aktuelle Schritt der Kirche Griechenlands hatte sich mit einem gemeinsamen Gebetsgottesdienst beider Oberhirten beim Namenstag von Bartholomaios im Juni und bei mehreren Konzelebrationen griechischer mit ukrainisch-autokephalen Bischöfen im Sommer abgezeichnet. Hieronymos beauftragte die Synodalausschüsse für Kirchenrecht und interorthodoxe Angelegenheiten, Gutachten auszuarbeiten, ob die orthodoxe Kirchenfamilie Metropolit Epiphanius willkommen heißen soll. Beide Kommissionen haben das bejaht. Am Mittwoch stellte sich lediglich Metropolit Seraphim Stergioulis von der Insel Kythira gegen die Anerkennung.
Der Ständige Heilige Synod gab Erzbischof Hieronymos freie Hand für die weiteren Schritte zur Aufnahme der Communio mit der autokephalen Ukrainischen Orthodoxen Kirche: So die offizielle Mitteilung an den Ökumenischen Patriarchen, dass die Kirche von Griechenland seinen Kurs in der Ukraine unterstützt, zudem die offizielle Einladung an Metropolit Epiphanius zu feierlicher Konzelebration in Athen.
DT/sba/KAP/KNA
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