Kritik am neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), dem Limburger Bischof Georg Bätzing, übt das „Forum Deutscher Katholiken“. In der Debatte um innerkirchliche Reformen habe Bätzing die Chance nicht aufgegriffen, die das nachsynodale Papstschreiben „Querida Amazonia“ biete: „dem Synodalen Prozess eine Wende zu geben und sich endlich der Glaubensvertiefung und der Neuevangelisierung zuzuwenden“.
Forum lehnt deutschen Sonderweg ab
Dieses „Weiter so“ sei kein Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche, heißt es in der sogenannten „Augsburger Erklärung“, die das Netzwerk konservativer Katholiken jüngst zum Abschluss seiner jährlichen Mitgliederversammlung veröffentlichte. Mut und Kraft zu einem Neuanfang im Glauben würden fehlen. Einen deutschen Sonderweg, der von der Universalkirche wegführe, lehnt das Forum ab.
Zudem beklagt das Forum deutscher Katholiken einen „seit Jahren gewachsenen Glaubensabfall“. Der Besuch der heiligen Sonntagsmesse liege bei unter zehn Prozent, während der Empfang der Sakramente kontinuierlich abnehme. Auch die Reformbewegung „Maria 2.0“ stößt bei den konservativen Katholiken auf Kritik: Diese wolle „die Gottesmutter neu definieren“ und ein „Update“ konstruieren.
Wachsende Unsicherheit und Orientierungslosigkeit
Bei Begegnungen und Gesprächen mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Berufe sei eine deutlich wachsende Unsicherheit und Orientierungslosigkeit in wichtigen Lebens- und Glaubensfragen zu spüren, heißt es weiter. „Viele suchen nach einem Ziel, aber sie haben keinen Kompass.“ Fragen, die sie an Priester oder Politiker richteten, würden gar nicht oder nicht im katholischen Sinn beantwortet.
DT
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe