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„Die Situation wird ernst genommen“

Wegen Coronavirus: Deutsche Bischofskonferenz rät Bistümern zu Vorsichtsmaßnahmen in Gottesdiensten, um Ansteckung zu vermeiden.
Handkommunion
Foto: Sebastian Gollnow (dpa) | Um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden, empfiehlt die Deutsche Bischofskonferenz für den Empfang der heiligen Eucharistie gegenwärtig die Handkommunion.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat den Bistümern zu Vorsichtsmaßnahmen in Gottesdiensten und Kirchenräumen geraten, um die Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. „Die Zahl der in Deutschland an dem neuen Virus Erkrankten hat zugenommen. Jeder Einzelne und die im öffentlichen Bereich Verantwortlichen sind aufgefordert, der Ansteckung entgegenzuwirken. Dies gilt auch für den Bereich der Kirche“, heißt es in einem Schreiben der Bischofskonferenzen vom Donnerstag. Aufgrund von Fällen des Coronavirus in Deutschland habe das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Hinweise zur Vermeidung von Ansteckung an die (Erz-)Bistümer verschickt. „Die Situation wird ernst genommen.“

Wer Symptome aufweist, soll nicht am Gottesdienst teilnehmen

Als „Grundregel zur Minderung der Erkrankungsgefahr“ empfiehlt die DBK: „Wer Symptome einer Erkrankung aufweist oder bei wem der Verdacht auf Erkrankung besteht, soll auf die Teilnahme an Gottesdiensten verzichten. Daraus folgt: Bei wem der Verdacht auf Erkrankung besteht, soll keinen liturgischen Dienst ausüben. Dies gilt besonders für die Leiter von Wort-Gottes-Feiern, die Messdiener und Kommunionhelfer. Priester sollen nicht der Gemeindemesse vorstehen.“

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Ratsam sei vorübergehend auch eine Zurückhaltung bei der Nutzung des Weihwasserbeckens in den Kirchen, heißt es in dem Schreiben weiter. Zusätzlich empfiehlt die DBK, bei Konzelebration in besonderer Weise darauf zu achten, dass man kein Ansteckungsrisiko eingeht. „Priester und Kommunionhelfer sollen vor ihrem Dienst die Hände waschen. Die Benutzung eines Desinfektionsmittels ist empfehlenswert.“ Für den Empfang der Heiligen Eucharistie empfehle sich gegenwärtig die Handkommunion. Wegen des erhöhten Ansteckungsrisikos würden Kelchkommunion und Mundkommunion besondere Vorsicht verlangen. Dasselbe gelte für den Körperkontakt durch Händeschütteln oder Umarmung beim Friedensgruß.

Verantwortlich handeln, aber überzogene Ängstlichkeit vermeiden

Die DBK ruft dazu auf, im kirchlichen Bereich im Hinblick auf das neue Virus verantwortlich zu handeln. Eine überzogene Ängstlichkeit solle aber vermieden werden. „Alle Beteiligten stehen in der Pflicht, im Rahmen des jeweils Möglichen und Nötigen mitzuhelfen, die Gefahr einer Ansteckung zu verkleinern.“

Inzwischen haben mehrere Bistümer erklärt, dass sie die von der DBK empfohlenen Maßnahmen umsetzen werden. Ab Freitag werden in vielen Kirchen die Weihwasserbecken leer bleiben, um das Ansteckungsrisiko durch Keime zu verringern. Auch Hinweise, auf den Friedensgruß zu verzichten, wird es in den Gottesdiensten geben. 

DT

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