Zwei Kardinäle sind noch Mitglieder der deutschen Bischofskonferenz. Auch wenn das für das Bischofsamt der einzelnen keine Bedeutung hat, so hat jeder Kardinal eine weltkirchliche Bedeutung. Mithin sind die Kardinäle, so nicht ohnehin einer von ihnen Vorsitzender der DBK ist, als erste bei der Zelebration im Laufe der Vollversammlung der Bischöfe mit Zelebration der Messen an der Reihe.
Richtungsstreit in Sachen Synodaler Weg
In jüngster Vergangenheit zeigten sich Kardinal Woelki und Kardinal Marx als Opponenten in vielerlei Hinsicht. Ein Richtungsstreit in Fragen des synodalen Weges prägte das Verhältnis der beiden Kardinäle. Bei den beiden Predigten am ersten und zweiten Tag der Vollversammlung der DBK zeigten die Kardinäle ihre je eigenen Schwerpunkte.
Im Auftaktgottesdienst am Montag betonte Kardinal Marx die Notwendigkeit, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu lesen. Diesen Auftrag des jüngsten Konzils legte der Kardinal dahingehend aus, dass es nötig sein könne, Traditionen über Bord zu werfen. „Lernen wir neu zu spüren“, rief der Kardinal Marx aus, „was diese Epoche, diese Gesellschaft von uns erwartet, was notwendig ist, was ansteht.“
Woelki legt Schwerpunkt auf Umkehr
Kardinal Woelki legte seinen Schwerpunkt in Messe heute Morgen auf die Umkehr. Genauer führte der Kölner Kardinal aus, wo für ihn Umkehr nötig sei. Er verwies als Beispiel auf Laudato si und die darin erhobenen ökologischen Postulate. „Der Ruf zur Umkehr ist deutlich.“, sagte Kardinal Woelki. „Er ist an uns gerichtet. Er ist an uns als Erwachsene gerichtet und an uns als Europäer. Er ist an uns als Mitmenschen gerichtet und an uns als Christen. Ja, es geht um die Zukunft der Schöpfung und der Erde.“
Die Beratungen der Bischöfe begannen nach dem heutigen Gottesdienst mit der Wahl eines neuen Vorsitzenden.
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