Kardinal Paul Josef Cordes übt scharfe Kritik an der Bewegung „Maria 2.0“. „Das Erbe Judith Butlers, der Prophetin des modernen Feminismus, in den Namen der Gottesmutter Maria hineinzudeuten, ist ein freches Lügenmanöver“, sagte er in einem Interview mit der „Tagespost“. Darin betonte er die Relevanz von Vorbildern für das eigene Glaubensleben.
Cordes verweist auf Maria als Modell
Den Initiatoren der Bewegung „Maria 2.0“ riet Cordes, sich besser Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zuzuwenden, als Butler, die „inzwischen ins Lager der Moslems übergelaufen“ sei. Der heiliggesprochene Papst habe in seiner Enzyklika über die „Würde der Frau“ ein „Bild Mariens als Modell für das Frausein“ dargelegt, das von aufrichtiger Hingabe geprägt sei. Cordes sehe darin einen „kontradiktorischen Gegensatz zur ‚Kirchenstreik‘-Mentalität“.
Im Gespräch mit der „Tagespost“ führte Cordes die Relevanz des ehelosen Lebens in der Kirche aus. Mit dem Zölibat des geweihten Lebens sei auch keineswegs eine Leibfeindlichkeit verbunden. Wieder mit Bezug auf Johannes Paul II. und dessen „Theologie des Leibes“ erklärte Cordes: „Differenziert und eindeutig lehrte er: Samt all seiner Kräfte ist der Leib gut; denn er ist von Gott geschaffen.“
DT/kma
Lesen Sie das vollständige Interview mit Kardinal Paul Josef Cordes zum „Affront der biblischen Jungfräulichkeit“ in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“.