Der Regensburger Bischöfe Rudolf Voderholzer hat sein Bedauern über das auch an Ostern bestehende Kontaktverbot zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zum Ausdruck gebracht. Man sei gewohnt, „alle Festlichkeit aufzubieten, alle Schönheit und allen Glanz“, weil man dieses Fest nicht überschwänglich genug feiern könne. „Und nun ist uns heuer fast alles aus der Hand genommen“, so der Regensburger Bischöfe in seiner Predigt im Rahmen des Palmsonntagsgottesdienstes im Regensburger Dom.
Es fehlt die Gemeinschaft der Glaubensgeschwister
Zuallererst fehle die Gemeinschaft der Glaubensgeschwister selbst. „Mit Tränen in den Augen müssen wir lernen und akzeptieren, dass es unter den gegebenen Bedingungen ein Akt der Nächstenliebe ist, sich nicht zu begegnen“, so Voderholzer. Besonders verbunden sei man in diesen Zeiten mit denjenigen, die unter Einsatz all ihrer Kräfte und ungeachtet der Gefährdung ihrer eigenen Gesundheit kranke Menschen versorgten - „auch sie dürfen ja nicht vergessen werden in diesen Tagen“. Ihr Dienst sei auch ein Dienst an Christus.
Mit Blick auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der die Kirchenglocken abgegeben werden mussten, eingeschmolzen und zu Kriegsmaterial umfunktioniert wurden und damit tausende Kirchtürme verstummten, stellte Bischof Voderholzer fest: „Welch' eine Freude umgekehrt, wenn wir gerade jetzt doch auch immer wieder das volle Glockengeläut vernehmen dürfen und zu den Kirchtürmen hinaufschauen können.“
Glocken verbinden und schaffen Gemeinschaft
Der mehrmalige Aufruf zum gemeinsamen Gebet mit Papst Franziskus in den vergangenen Tagen durch das Läuten der Glocken sei ihm nahegegangen, so der Regensburger Bischöfe weiter. „Auch die Glocken verbinden und schaffen Gemeinschaft.“ Als „großartiges ökumenisches Zeichen“ nannte er die Vereinbarung zwischen den katholischen Bischöfe und der Evangelischen Kirche in Deutschland, am kommenden Ostersonntag um 12 Uhr die Glocken aller Kirchen eine Viertelstunde läuten zu lassen, um so die Osterbotschaft zu verkünden.
DT/mlu
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