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Bischof Algermissen feiert Goldenes Priesterjubiläum

Fast zwei Jahrzehnte lenkte Heinz Josef Algermissen die Geschicke des Bistums Fulda. Nun feierte der emeritierte Bischof mit zahlreichen Weggefährten das 50. Jubiläum seiner Priesterweihe.
Bischof Michael Geber gratuliert Bischof  Heinz Josef Algermissen zum Goldenen Priesterjubiläum.
Foto: Bistum Fulda/R. Leupolt | Bischof Michael Geber (r.) gratuliert seinem Vorgänger als Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen (l.), zum Goldenen Priesterjubiläum.

Ein halbes Jahrhundert geweihtes Leben: Mit einem Festgottesdienst hat Fuldas früherer Bischof Heinz Josef Algermissen sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert. Neben der Familie und langjährigen Weggefährten nahmen auch  zahlreiche Vertreter der Kirche in Deutschland und aus der Weltkirche an der Feier am Sonntagnachmittag teil.

„Du warst in unserem Bistum Zeuge Gottes und Anwalt des Lebensrechts und der Würde des Menschen“, sagte Generalvikar Gerhard Stanke, der auf Wunsch des Jubilars die Predigt hielt. „Die Frage nach Gott wachzuhalten war und ist ein zentrales Anliegen Deiner Verkündigung als Priester und Bischof.“ Zudem habe Algermissen die Frage nach Gott angesichts des Leids in der Welt nie losgelassen. Der Bischof selbst hatte in seiner Begrüßung betont, wie wichtig es ihm in seinem priesterlichen Dienst immer gewesen sei, Menschen in existenziellen Nöten zu begleiten. Stanke verwies zudem auf Algermissens Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens vor der Geburt und am Ende des Lebens.

„Im Kontakt mit Jesus bleiben, heißt auch zu fragen, was er uns heute sagen will angesichts der Veränderungen in unserer Gesellschaft“, sagte Stanke weiter. Bischof Algermissen habe stets betont, die Menschen müssten die „Klopfzeichen Gottes“ in der Welt wahrnehmen. Als Beispiel für die Reaktionen der Kirche auf diese Wahrnehmung nannte Stanke den vom damaligen angestoßenen pastoralen Prozess in der Diözese Fulda.

Bischof Gerber dankt seinem Vorgänger

Auf diesen verwies auch der amtierende Fuldaer Bischof Michael Gerber in seinem Grußwort: „In Deiner Amtszeit hast Du diesbezüglich eine ganze Reihe sehr wesentlicher Impulse gesetzt und Entscheidungen getroffen. Zugleich war es Dir wichtig, dass für Deinen Nachfolger genügend Spielraum bleibt, um zusammen mit den Verantwortlichen im Bistum Fulda weitere Entscheidungen treffen zu können aufgrund einer nun erneut veränderten Situation in Kirche und Gesellschaft.“ Dafür sei er als Nachfolger in besonderer Weise dankbar, erklärte Gerber weiter.

Lobend äußerte er sich auch über Algermissens Engagement im politischen und allgemein gesellschaftlichen Diskurs. So habe sich sein Vorgänger nicht nur in Fragen des Lebensschutzes eingebracht, sondern in besonderer Weise auch für „pax christi“ und den ökumenischen Dialog. „Scharfsinnig und klar benennst Du Problemstellungen in Kirche und Gesellschaft. Daran erinnert uns auch der Wahlspruch, den Du einst für Dein bischöfliches Amt gewählt hast. Im Blick auf die Situation unserer Kirche erscheint dieses Wort vom Schatz in den zerbrechlichen Gefäßen so aktuell wie kaum zuvor“, so Gerber. Algermissens Priesterweihe im Jahr 1969 sei im Jahr der ersten bemannten Mondlandung in eine Zeit epochaler Umbrüche gefallen. Dies gelte auch für die Kirche, so Gerber: „Mit Deinem fast zeitgleich gesprochenen ‚Ja‘ in der Stunde der Priesterweihe bist Du einen äußerlich kleinen Schritt gegangen; dieser jedoch hat Dich in eine neue Wirklichkeit geführt.“

Als Vertreter der Ökumene erinnerte der Landesbischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, an die gemeinsamen 17 Jahre an der Spitze der jeweiligen Ortskirchen. Es habe in dieser viele mutmachende Begegnungen geben. Zwischen ihm und Algermissen sei eine echte Freundschaft entstanden, so Hein. Die Ökumene habe dem Bischof stets am Herzen gelegen und beide im gemeinsamen Glauben immer ein offenes Wort führen können.

Vertreter aus der Weltkirche feiern mit

Heinz Josef Algermissen wurde am 19. Juli 1969 im Paderborner Dom durch Kardinal Lorenz Jaeger zum Priester geweiht. Im Jahr 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Paderborn. Im Jahr 2001 folgte Algermissens Ernennung zum Bischof von Fulda. Im Juni vergangenen Jahres nahm Papst Franziskus das aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch Algermissens an. Im Februar feiert der emeritierte Bischof seinen 76. Geburtstag.

Zum Festgottesdienst am Sonntagnachmittag im Fuldaer Dom konzelebrierten neben Algermissens Nachfolger Gerber, dem Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez und Generalvikar Stanke auch zahlreiche weitere hohe Würdenträger. Als Vertreter des Papstes nahm der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic an der Feier teil. Aus Algermissens Heimatdiözese Paderborn war Weihbischof Matthias König zugegen. Als Vertreter der Weltkirche der Bischof von Ebolowa in Kamerun, Philipp Mbarga. Als enger persönlicher Freund feierte auch der emeritierte Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, den Jubelgottesdienst mit Heinz Josef Algermissen.

DT/kma

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