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Amazonas-Synode diskutiert „Viri probati“ und integrale Ökologie

Im Zentrum der ersten Debattenbeiträge steht das Problem, dass viele Katholiken in der Amazonasregion nur selten die heilige Messe feiern und die Sakramente empfangen können.
Amazonas-Synode diskutiert Viri probati
Foto: Andrew Medichini (AP) | Das Bedürfnis nach regelmäßiger Spendung der Sakramente sei legitim, soll es am Montag in der Synodenaula geheißen haben.

Bereits in den ersten Debattenbeiträgen im Rahmen der derzeit im Vatikan stattfindenden Amazonas-Synode sind die sogenannten „Viri probati“ zur Sprache gekommen. Im Zentrum der Diskussion stand dabei stets das Problem, dass viele Katholiken in der Amazonasregion nur selten die heilige Messe feiern und die Sakramente empfangen können, teilte der Leiter der vatikanischen Kommunikationsbehörde, Paolo Ruffini, vor Journalisten mit.

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Natur des Priesteramts nicht "substanziell überdenken"

Das Bedürfnis nach regelmäßiger Spendung der Sakramente sei legitim, soll es am Montag in der Synodenaula geheißen haben, berichtet das Nachrichtenportal „Vatican News“ unter Berufung auf eine Stellungnahme aus dem Vatikan. Der Name des Redners werde darin nicht genannt.

Gleichzeitig dürfe die Debatte um die Weihe der bewährten, verheirateten Männer, nicht zu einem „substanziellen Überdenken der Natur des Priesteramts und seiner Verbindung mit dem Zölibat“ führen, hieß es weiter. Laut Mitteilung sollen Forderungen nach einer „stärkeren Berufungspastoral unter jungen Einheimischen“ laut geworden sein. So solle verhindert werden, dass „Katholiken erster Klasse“ entstünden, die einen leichten Zugang zur Eucharistie hätten, auf der anderen Seite aber „Katholiken zweiter Klasse“ existierten, die „zwei Jahre in Folge ohne das Brot des Lebens auskommen“ müssten. Synodenbeobachter bestätigten, dass sich einige der Bischöfe aus diesem Grund für eine Form weiblicher Diakone ausgesprochen hätten.

Redner würdigen Engagement von Jugendlichen für den Klimaschutz

„Vatican News“ berichtet weiter, dass sich die Synode auch mit den Klimaschutz-Protesten zahlreicher Jugendlicher auseinandergesetzt habe. Synodenväter sollen „den Protagonismus junger Leute für eine integrale Ökologie“ gewürdigt haben. Mehrere Redner erklärten, dass es wichtig sei, mit den jungen Leuten „über ihre Umweltschutz-Themen ins Gespräch zu kommen“. Junge Leute könnten „die Kirche antreiben, in diesem Bereich prophetisch aufzutreten“.

Die „Katholische Nachrichten-Agentur“ (KNA) berichtete, dass die Haltungen der einzelnen Redner laut dem peruanischen Kardinal Pedro Ricardo Barreto naturgemäß sehr unterschiedlich gewesen seien.

DT/mlu

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.

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