Die Debatte um den Auftritt des kirchenpolitischen Sprechers der AfD, Volker Münz, beim diesjährigen Katholikentag in Münster geht weiter. Die Unterzeichner der am Montag veröffentlichten Erklärung „AfD ausladen – Münsteraner Erklärung für eine mutige Kirche“ haben nun zur bisherigen Resonanz ihrer Initiative Stellung genommen - und zeigen sich erfreut: Die Positionierung der 47 Theologen und Theologinnen aus ganz Deutschland sei lokal wie überregional auf großes Interesse gestoßen, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir sind natürlich erfreut, dass unsere Erklärung eine breite Diskussion ausgelöst hat und sich nun auch viel Empörung über diese Einladung unter ChristInnen artikuliert,“ äußert sich Mitinitiator Philipp Geitzhaus. Doch das genüge nicht. „Unsere Forderung bleibt: Der Dammbruch durch einen Katholikentagsauftritt der AfD darf nicht erfolgen. Der AfD-Vertreter, Volker Münz, muss ausgeladen werden!“
Gestern hätten Vertreter der Initiative bei einem Gespräch mit dem WDR die Gelegenheit gehabt, mit Thomas Sternberg, dem Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), zu diskutieren und ihm die Forderung nach der Ausladung der AfD persönlich zu überreichen., heißt es in der Mitteilung weiter. „Professor Sternberg ist natürlich auch ein Gegner der AfD und teilt unsere Meinung, dass deren Positionen menschenfeindlich, rassistisch und damit in höchstem Maße unchristlich sind.“ Umso unverständlicher sei es aus diesem Grund, dass die Einladung ausgesprochen wurde. Es gebe leider keine Bereitschaft, diese zurückzunehmen, so der Münsteraner Theologe Geitzhaus. Dieser Positionierung des Katholikentages gegen die AfD fehle in letzter Konsequenz die nötige Entschiedenheit. „Aber unser Protest geht weiter, noch ist Zeit umzukehren!“, schließt Geitzhaus seine Stellungnahme.
Volker Münz hat inzwischen selbst zu der Forderung Stellung genommen, ihn vom Katholikentag auszuladen: Diese bezeichnete er als „feige und unchristlich“, nicht als mutig. „Zur Demokratie und zum Christsein gehört zumindest, dass man einander zuhört.“ Wenn die Vorstellungen der größten Oppositionspartei so abwegig wären, müsse es ein Leichtes sein, sie zu entkräften, so Münz.
DT/mlu
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