Weingarten (DT) Saulus war wie vom Blitz getroffen und fiel vom Pferd, bevor er zum Paulus wurde. Es ging alles ganz rasch: Anruf, Sturz, Einsicht, Bekehrung. Dass Bekehrungen, oder – inhaltlich neutraler ausgedrückt – Konversionen allerdings auch schwierige, langwierige Prozesse sein können, hat die Tagung „Konversionen zum Katholizismus in der frühen Neuzeit“ im Kloster Weingarten in Oberschwaben gezeigt. Im späten 16./17. Jahrhundert, als nach der lutherischen Reformation die konfessionelle Spaltung bereits unabwendbar geworden war, hatte die Gegenreformation an Schärfe verloren und war einer beinahe systematischen Konversionspolitik von Seiten der Papstkirche gewichen.
Zwischen Politik und Streben nach ewigem Heil
Eine Tagung im Kloster Weingarten beschreibt Konversionen zum Katholizismus der frühen Neuzeit im Zusammenspiel von Mensch, Psyche, Glaube und Vernunft