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Zisterzienser erwarten Zulauf auf Sri Lanka

Mit Unterstützung aus Heiligenkreuz: Ein katholischer monastischer Akzent gedeiht auf der buddhistisch dominierten Tropeninsel.
Kloster "Stella Maris"
| Im Kloster "Stella Maris" erklingt Gregorianischer Choral am Indischen Ozean.

Das boomende Zisterzienserkloster Heiligenkreuz im Wienerwald hat ein Tochterkloster im Dschungel von Sri Lanka gegründet, südlich von Colombo, nahe dem Indischen Ozean und in den Palmenwäldern von Paiyagala gelegen. Drei Mönche und zwei Novizen starteten hier eine einzigartige monastische Tradition – auf einer Insel, die Mönchtum bisher ganz mit Buddhismus identifiziert.

Der 35jährige Tamile Pater Bernard ist als Superior der Statthalter und Botschafter von Heiligenkreuz in Sri Lanka: Die monastische Spiritualität, die er im Wienerwald kennen- und lieben lernte, versucht er hier zu implementieren. Wie in Heiligenkreuz wolle er den Gregorianischen Choral hier ganz auf Latein gesungen haben, versichert er im Gespräch mit der „Tagespost“. Wie im Wienerwald soll auch hier eine regelmäßige Jugendvigil zum Zentrum einer dynamischen Jugendpastoral werden. Und wie im Wienerwald soll auch die Neugründung in Paiyagala boomen: Ja, er erwarte viele Berufungen, lächelt der Superior. „Wir haben eine Spiritualität, die Körper, Geist und Seele anspricht – alles, was ein Mann braucht.“

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Die Prägung kommt aus Heiligenkreuz

Ziel ist, eine katholisch-monastische Tradition auf der Insel zu begründen. „Unsere Katholiken kennen das Konzept des monastischen Lebens nicht. Das gibt es hier nur bei den Buddhisten“, sagt Pater Bernard. Zwar gibt es auf Sri Lanka zwei Benediktinerklöster, doch seien diese auch in die pfarrliche Pastoral involviert. Für „Stella Maris“, das Zisterzienserkloster am Indischen Ozean, sind keine Pfarraktivitäten geplant. Colombos Kardinal Malcolm Ranjith wollte ein „streng monastisches Leben“ hier einwurzeln, denn „es gibt mehr als genug Diözesanpriester“, so Pater Bernard.

Die drei Zisterzienser Sri Lankas – Pater Bernard gehört der tamilischen Minderheit an, seine Mitbrüder Benedict und Silvester der singhalesischen Mehrheit – erhielten ihr Studium und die monastische Formung im boomenden Zisterzienserkloster im Wienerwald. Jetzt versuchen sie, den Heiligenkreuzer Spirit im Dschungel zum Wachsen und Blühen zu bringen.

DT/sb

Wie das monastische Leben am Indischen Ozean gedeiht, Lesen Sie in der Reportage in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost".

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