Am 26. März 1970 erschien die offizielle Ausgabe des neuen römischen Messbuchs. Die dazu gehörigen Texte hatte Papst Paul VI. am Gründonnerstag des Vorjahres durch die Apostolische Konstitution „Missale Romanum“ promulgiert. Das neue Messbuch war das Ergebnis einer Ritusreform, wie es sie zuvor in der Geschichte der katholischen Kirche noch nicht gegeben hatte. Die römische Messe, die in ihrer Substanz mehr als 1 500 Jahre alt ist, hatte sich seit Gregor dem Großen zwar weiterentwickelt; vor allem erfuhr sie seit der Karolingerzeit signifikante Veränderungen. Nach der Jahrtausendwende war sie aber nahezu unverändert geblieben.
Zerfall eines Ritus?
Vor vierzig Jahren erschien die offizielle Ausgabe des Missale Pauls VI.