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Würzburg: Zukünftiger Bischof Jung besucht erstmals neuen Amtssitz

"Gemeinsam einen Weg vorwärts gehen": Franz Jung, der designierte Würzburger Bischof, betet bei seinem ersten Besuch in Würzburg seit seiner Ernennung das Mittagsgebet und beantwortet Fragen der Journalisten. Von Maximilian Lutz
Franz Jung
Foto: Julia Steinbrecht (KNA) | Franz Jung, ernannter Bischof von Würzburg, am 9. März 2018 im Kiliansdom in Würzburg.

Der amtierende Speyerer Generalvikar und zukünftige Würzburger Bischof Franz Jung hat seinem neuen Amtssitz erstmals seit seiner Bischofsernennung einen Besuch abgestattet. Im Würzburger Kiliansdom betete er gemeinsam mit den versammelten Gläubigen um 12. 00 Uhr den Angelus. Ihm sei ein schöner Empfang in seiner neuen Heimat bereitet worden, richtete der 51-Jährige das Wort an die Versammelten. Zuvor hatte er bereits mit dem Würzburger Domkapitel die Kirche Neumünster besucht, „mit dem Grab von Kilian, Kolonat und Totnan das geistliche Zentrum dieses Bistums“, so Jung. Auch sei er eingeführt worden in die Aufgaben, die in der nächsten Zeit auf ihn warteten. Die Gläubigen rief er dazu auf, in der Fastenzeit „das Alte hinter sich zu lassen und neue Wege zu gehen“. Zum Abschluss des Mittagsgebets wurde das fränkische Marienlied „Oh himmlische Frau Königin“ gesungen.

Im Anschluss an den Angelus beantwortete Jung die Fragen der versammelten Journalisten vor dem Würzburger Burkardushaus. Gefragt nach den ersten Eindrücken seiner zukünftigen Heimatstadt äußerte sich der designierte Bischof sehr positiv: „Sehr gut, sehr freundlich“, sei der erste offizielle Besuch bisher verlaufen. Er habe nun erstmals einen Blick auf die Großereignisse geworfen, die nach der Bischofsweihe anstehen, wie etwa die Kilianiwoche. Obwohl der heute Freitag wolkenverhangen und verregnet war, waren viele Menschen in den Dom gekommen, was Jung als Zeichen deutete, „dass man etwas erwartet vom neuen Bischof“. „Als Kirche sind wir insgesamt in einem Prozess der Neuorientierung, und bekanntermaßen ist ja das Schwerste, was man an Altem lässt, um Neues beginnen zu können.“ Das merke er in allen Pfarrgemeinden, in den Ordinariaten aber auch im persönlichen Leben. Die heiligen 40 Tage seien eine Einladung, dieser Frage nachzugehen.

Auf die Frage, was die größte Herausforderung für das Bischofsamt in der heutigen Zeit sei, antwortete der zukünftige Würzburger Bischof: „Integration. Der Bischof ist derjenige, der zusammenführen und einladen muss, gemeinsam einen Weg vorwärts zu gehen.“ Von den Gläubigen wünscht sich Jung, dass er „offen und ohne Vorbehalte aufgenommen wird“. Jetzt gelte es, die Menschen und das Bistum kennenzulernen, die Verantwortungsträger im Ordinariat, aber auch die Gläubigen in den einzelnen Pfarreien. Für den heutigen Tag habe er noch vor, sich seine neue Wohnstätte anzusehen, erklärte Franz Jung gegenüber der „Tagespost“.

Zudem betonte Jung, dass für ihn stets das Geistliche im Mittelpunkt stehe. „Alles, was wir tun muss im Geistlichen gegründet sein. Wenn es das nicht ist, handelt es sich nur um eine Maßnahme.“ Man müsse sich darauf besinnen, wo der Geist der Umkehr sei, der die Herzen tatsächlich zum Guten bewegt.

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