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Woelki: Katholiken machen etwas falsch

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki übt deutliche Kritik gegenüber einseitigen Reformvorstellungen. Eine Lockerung des Zölibats, eine Neubewertung der Homosexualität und Weiheämter für Frauen seine nicht die Lösung für die Probleme der Kirche.
Kardinal Woelki zur Erneuerung der Kirche
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Das weitreichende Unverständnis gegenüber zentralen Aspekten des katholischen Glaubens solle die Gläubigen wachrütteln und „deutlich werden lassen, dass wir etwas falsch machen".

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Christen zu mehr Wachsamkeit aufgefordert. Das weitreichende Unverständnis gegenüber zentralen Aspekten des katholischen Glaubens, namentlich der Sakramentenlehre, des Priestertums, aber auch gegenüber Offenbarung und christlicher Glaubens- und Lebenspraxis, solle die Gläubigen wachrütteln und „deutlich werden lassen, dass wir etwas falsch machen. Wir reden zu viel von der Kirche und zu wenig von Christus; wir schauen zu oft auf uns selbst und zu wenig auf ihn“ schreibt Woelki in einem Gastbeitrag für die aktuelle Ausgabe der "Tagespost".

"Entweltlichung" allzu schnell beiseite geschoben

Deutliche Kritik übte der Kölner Kardinal gegenüber einseitigen Reformvorstellungen. Diejenigen, die inner- und außerhalb der Kirche energisch auf  eine Lockerung des Zölibats, eine Neubewertung der Homosexualität, auf Weiheämter für Frauen und eine generelle Akzeptanz außerehelicher Sexualität drängten, seien bislang die Antwort schuldig geblieben, warum evangelische Christen in Deutschland, die all dies haben, was jetzt gefordert wird, "kein Stück besser dastehen, nicht beim Nachwuchs in pastoralen Berufen, nicht in der Glaubenspraxis oder bei den Austrittszahlen".

Rückbesinnung auf einzigartigen Charakter der christlichen Heilsbotschaft

Das Wort "Entweltlichung", das Papst Benedikt XVI. der Kirche ins Stammbuch geschrieben hat, sei allzu schnell beiseite geschoben worden; es solle noch einmal gründlicher bedacht werden, fordert der Kölner Erzbischof. Es meine keinen Rückzug von der Welt, sondern eine Rückbesinnung auf den einzigartigen Charakter der christlichen Heilsbotschaft. Nur wenn die Kirche über die sichtbare Welt hinausweise und Zeugnis gebe für die Erlösung des Menschen durch Gottes Sohn, werde sie weiterhin Menschen gewinnen und zum Heil führen.

Wie der Kirche laut Kardinal Woelki Wachstum und Aufbruch sowie Glauben im Hier und Heute gelingen kann, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 28. März 2019. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

DT

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