Dick vermummt steht er da in brütender türkischer Hitze. Ein Nikolaus wie aus dem Bilderbuch. Roter Anzug, Stiefel, in der rechten Hand ein Glöckchen, in der Linken einen Sack, den Kopf von einer Kapuze umhüllt. Rauschebart und Augenbrauen sind schlohweiß, der Körper wirkt wohlbeleibt. Gerne postieren sich Kinder zu Füßen des klischeehaften Nikolaus-Denkmals in Kale, einem Küstenstädtchen zwischen den Feriengemeinden Kemer und Fethiye. In der Hochsaison lassen sich in Hotels organisierte Ausflüge im Durchschleusestil a la Neckermann buchen, um den Spuren des legendären Heiligen zu folgen.
Wo das leere Grab lockt
Pilgerziel an der Südküste der Türkei: In Kale befand sich einst die letzte Ruhestätte des heiligen Nikolaus von Myra