Es dürfte kaum jemanden überrascht haben: Auch in Deutschland hat sexueller Missbrauch durch Geistliche in großem Umfang stattgefunden. Das geht aus der groß angelegten Studie zum sexuellen Missbrauch in der Kirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hervor, deren Ergebnisse nun teilweise bekannt wurden. So erwartet sie waren, sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendliche vor allem durch Priester der Kirche doch erschreckend.
Zeitpunkt der Veröffentlichung sorgt unter Bischöfen für Unmut
Unter den Bischöfen sorgt zudem vor allem die Veröffentlichung selbst für Unmut: Die Ergebnisse der DBK-Studie wurden von unbekannter Stelle an die Medien durchgestochen. Über den Urheber dieses „Informationslecks“ und seine Absichten machen nun unterschiedliche Varianten die Runde.
Die Bischofskonferenz hält unterdessen an ihrem Plan fest, die Studie erst am 25. September zu ihrer nächsten Vollversammlung in Fulda vorzustellen. Dieses Vorgehen stößt auf Kritik, auch innerhalb der Kirche. Vor allem auf einen Kritikpunkt ist die DBK in den vergangenen Tagen bereits eingegangen.
Wissenschaftler kritisieren mangelnde Kooperation von Seiten der Bischöfe
Die Bischöfe sehen sich zugleich noch anderen Vorwürfe ausgesetzt. Ausgerechnet die Wissenschaftler der Studie selbst kritisieren, die Kirche habe bei der Aufarbeitung des Missbrauchs in ihren Reihen nicht ausreichend kooperiert. Damit kommt erneut ein rechtlicher Streitpunkt auf die Tagesordnung, der schon vor Jahren für Ärger sorgte.
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DT/kim