Als Papst Paul VI. vor vierzig Jahren die Enzyklika „Humanae vitae“ veröffentlichte ging ein Aufschrei der Entrüstung durch das Land. Das Lehrschreiben wurde zu einem der umstrittensten Texte der katholischen Kirche in moralischen Fragen. Die Kontroverse zwischen der gegen die herrschenden „bürgerlichen“ Vorstellungen gerichteten Protestbewegung einerseits, deren sichtbarster Ausdruck sich im Niederreißen überkommener Moralvorstellungen niederschlug und der nun vom Stellvertreter Christi aufgestellten Norm, dem Verbot künstlicher Empfängnisverhütung, andererseits, hätte kaum größer ausfallen können. Allein diese eine Vorschrift genügte nicht wenigen Zeitgenossen, um die Enzyklika im Ganzen abzulehnen.
Wer richtig fühlt, kann besser handeln
Vincent Twomey würdigt die Enzyklika „Humanae vitae“ als epochale Wende in der Moraltheologie