Es ist einigermaßen geläufig, dass sich Buße in Fasten, Beten und Almosengeben zeigt. Zum Almosen rufen die Bischöfe ganz ungeniert beispielsweise im Zusammenhang mit der Misereoraktion oder in der Sorge um das Heilige Land auf. Schwer tun wir uns, vom Fasten zu reden (und es zu praktizieren). Ich weise hin auf die Bußordnung. Fastentage spielen darin kaum eine Rolle. Abstinenzbestimmungen haben wenig Gewicht, jedenfalls als Zeichen der Buße und der Umkehr. Die Kasuistik früherer Generationen möchten wir vermeiden. Und die Motivation zu Fastenkuren, die heute allenthalben empfohlen werden, ist kaum geistlicher Art und bringt uns in diesem Zusammenhang eher in Verlegenheit.
Wer bittet, der empfängt
Predigt von Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin, beim Gottesdienst zur Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 5. März 2009 in Hamburg