Die Liturgie katholischer Gottesdienste hat sich über die Jahrhunderte in einer reichen Fülle an Texten und Riten entwickelt. Insbesondere in der Feier der Heiligen Messe haben selbst kleine Details oft eine große theologische Bedeutung.
Katholiken erleben immer wieder, dass von den tradierten Vorgaben abgewichen wird
Dennoch erleben Katholiken immer wieder, dass die Vorsteher der gottesdienstlichen Feiern von den tradierten Vorgaben abweichen. Über drei Jahre hinweg haben Würzburger Theologen dieses Phänomen und seine Gründe erforscht. Nun hat die Gruppe um den Liturgiewissenschaftler Martin Stuflesser ihre Ergebnisse vorgestellt.
Diese enthalten zunächst ein Novum: Erstmals wurde überhaupt empirisch nachgewiesen, dass es solche Abweichungen gibt. Auf Grundlage ihrer Umfrage und Interviews mit Hauptamtlichen in vier Bistümern nennen die Forscher auch eine Zahl, wie häufig die liturgischen Normen missachtet werden.
Hintergründe der "liturgischen Abweichungen" erforscht
Neben der reinen Feststellung des Phänomens der „liturgischen Abweichungen“ beschäftigten sich die Würzburger Wissenschaftler aber auch mit den Hintergründen. Denn wie sie herausfanden, geschehen die Veränderungen in der Regel nicht willkürlich oder gar zufällig. Vielmehr nennen Priester, Diakone und Laientheologen mehr oder weniger gute Gründe, weshalb sie von den Vorgaben abweichen.
DT/kim
Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost. Kostenlos erhalten Sie die Zeitung hier.