Rom (DT) Von allen italienischen Kirchenfürsten ist der neue Erzbischof von Mailand vielleicht der mit dem germanischsten Zuschnitt. Das mag nicht nur an seinem Phänotyp liegen oder an der Tatsache, dass Kardinal Angelo des Deutschen mächtig ist und sehr aufmerksam verfolgt, was in den Ortskirchen nördlich der Alpen vor sich geht. Eine gewisse Beheimatung in der geistigen Welt des Universalgelehrten Hans Urs von Balthasar und des Theologen Joseph Ratzinger hat ihm darüber hinaus die Gabe verliehen, sich in Vorträgen und Schriften in die Höhen der wissenschaftlichen Abstraktion hinaufzuschrauben – nicht immer zur Freude der Zuhörer oder Leser, die dann nichts mehr verstehen.
Vom Patriarchen zum Erzbischof
Angelo Scola geht in seine Heimat zurück und dürfte einen Kurswechsel in Mailand einleiten. Von Guido Horst