Wer Patron der Humoristen ist und zugleich als Fürsprecher bei weiblicher Unfruchtbarkeit angerufen wird, wer mit Franz von Sales ebenso wie mit Ignatius von Loyola bekannt war und gleich mehrfach, wiewohl vom Papst ständig um Rat gefragt, die angebotene Kardinalswürde ausschlug, kann kein ganz uninteressanter Mensch gewesen sein: Der Florentiner Philipp Neri (1515–1595), der in jungen Jahren nach prägenden Erfahrungen mit dem dortigen Dominikanerprior Savonarola nach Rom kam und dann dort blieb, wurde vom Skeptiker Goethe wegen seines manchmal liebenswürdigen, manchmal auch durchschlagenden Humors geschätzt, vom römischen Volk aber, das ihn schon zu Lebzeiten als Heiligen verehrte, geliebt.
Vom Geruch der Heiligkeit und dem Duft der Pomeranze
Lesenswertes aus der Feder des heiligen Philipp Neri: Gesammelte Schriften des „zweiten Apostel Roms“ auf Deutsch erschienen. Von Urs Buhlmann