Kiel (DT/KNA) Mehrmals muss Landtagspräsident Klaus Schlie abstimmen lassen. Schließlich lässt er Gegner und Befürworter sogar von ihren Plätzen im Rund der Landtagsbänke aufstehen, um die Stimmen genau zählen zu können. Dann steht es fest: Schleswig-Holstein wird keinen Gottesbezug in seine Landesverfassung aufnehmen. Denkbar knapp scheitert am Freitag im Parlament ein Vorschlag, den eine Gruppe von 29 Abgeordneten aller sechs Fraktionen eingebracht hatte. 45 Stimmen gibt es für den Antrag – 46 wären für die Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig gewesen. „Sehr bedauerlich“ sei diese Entscheidung, kommentiert der Hamburger Erzbischof Stefan Heße das Ergebnis.
Verfassung bleibt ohne Gottesbezug
Keine ausreichende Mehrheit für „Toleranzformel“: Im Kieler Landtag fehlte nur eine Stimme für den Gottesbezug. Von Esther Geißlinger