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Uruguay: Erneut Brandanschlag auf katholische Kirche

Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag einen Molotow-Cocktail gegen die Eingangstür der Kirche von San Antonio de Jacino Vera in Uruguay geworfen.
Uruguay: Immer wieder kommt es zu Brandanschlägen auf Kirchen.
Foto: Eduardo Parra (Europa Press) | Symbolbild "Brand". - Immer wieder kommt es zu Brandanschlägen auf Kirchen in Uruguay. Auch, wenn es nicht so intensiv raucht wie bei diesem Brand, sind die materiellen Schäden hoch.

In Uruguay ist erneut ein katholisches Gotteshaus Ziel eines Brandanschlages geworden. Wie die Tageszeitung "El Observador" berichtet, hätten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) einen Molotow-Cocktail gegen die Eingangstür der Kirche von San Antonio de Jacino Vera geworfen. Aufmerksame Nachbarn hätten die Feuerwehr gerufen, deren schnelles Eingreifen einen größeren Schaden verhindert habe.

Immer wieder Attacken und Vandalismus gegen Kirchen

Zuletzt kam es immer wieder zu Attacken und Vandalismus gegen Kirchen in Uruguay. So wurde eine Kirche am Rande eines Protestmarsches zum Internationalen Frauentag Ziel eines Angriffs. Montevideos Erzbischof Kardinal Daniel Sturla kritisierte daraufhin das Schweigen der Politiker und der Regierung zu den Vorfällen.

Bekennerschreiben: "Offensive gegen das Etablierte"

Bereits im vergangenen Jahr war eine Kirche am Rande des Frauentages Ziel eines Angriffs. Danach erstattete das Erzbistum Strafanzeige gegen Unbekannt. Zu einem weiteren Brandanschlag im Jahr 2018 kursiert ein Bekennerschreiben im Internet, in dem es unter anderem heißt: „In den frühen Morgenstunden vom Sonntag, dem 22. April 2018, wurde ein Brandanschlag auf eine katholische Kirche im Viertel Arroyo Seco durchgeführt. Drei Molotow-Coctails(sic!) und ein paar Farbbeutel schlugen an ihrer Fassade ein. Angesichtes ihren falschen Sozialen Friedens in dieser bürgerlichen Demokratie, entschieden wir uns erneut für den steilen Pfad der Offensive gegen das Etablierte.“

Es steht zu befürchten, dass die Kirche in Uruguay auch künftig Ziel von Angriffen sein wird - und sich die Täter im Internet mit ihrer Zerstörungswut brüsten. Zu hoffen bleibt, dass die Politiker und die Regierung des Landes ihr Schweigen brechen.

DT (jobo)

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