Am 19. März 1959 erhob Johannes XXIII. den 1881 heiliggesprochenen Kapuziner Laurentius von Brindisi zum Kirchenlehrer. Dieser Schritt des Papstes, der gerade die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils verkündigt hatte, das auch eine Öffnung zur Ökumene hin bedeuten sollte, löste nicht wenig Verwirrung aus: Denn der zu Beginn des 30jährigen Krieges verstorbene Laurentius war alles andere als ein ökumenisch gesinnter Heiliger. Im Zuge der Gegenreformation war Laurentius von Papst Clemens VIII. in das Habsburgerreich gesandt worden, wo er gegen Reformationsbestrebungen wetterte und Luther unter anderem als „stinkenden Ketzer“, als „Diener des Satans und Sohn der Verdammnis“ bezeichnete.
Tagesheiliger: 21. Juli: Der heilige Laurentius von Brindisi
Von Claudia Kock