Souveränität versus Religionsfreiheit. In diesen zwei Schlagworten lassen sich die Interessen der DDR und des Vatikans zusammenfassen. Dem SED-Regime war es ein Dorn im Auge, dass die Bischöflichen Kommissariate in Schwerin, Magdeburg, Erfurt und Meiningen nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin Teil ihrer Mutterdiözesen Osnabrück, Paderborn, Fulda und Würzburg waren. Die herrschenden Kommunisten wollten die DDR als souveränen zweiten deutschen Staat anerkannt wissen. Und dazu gehörte, dass sich von Westen niemand einzumischen hatte, und sei es auf dem Gebiet der nach Marx absterbenden Religion.
Souveränität versus Religionsfreiheit
Die Verhandlungen des Vatikans mit der DDR während des Pontifikates Pauls VI. Von Klaus Schlupp