Die heutigen Lesungen handeln von den zwei Fundamenten des Judentums, Gesetz und Tempel. Auch im Neuen Testament gehören sie zusammen (Apostelgeschichte 6, 13). Das Christentum schafft diese Säulen also nicht ab, sondern deutet sie neu. Die Grundlage bleibt: Gesetz ist das, was Gott verbindlich will, Tempel ist der Ort seiner Nähe und Gegenwart auf Erden. So wie es nur einen Gott gibt, kann es nur einen Tempel geben. Und wenn Jesus sich selbst Tempel nennt (Johannes 2, 21), setzt das eine große Hochschätzung des Tempels voraus. Das Gesetz stiftet die Ordnung des profanen Handelns, der Tempel regelt das sakrale Handeln. Beide dienen der öffentlichen Ordnung. Die Zehn Gebote hat das Christentum bewahrt, der Tempel aber, der Ort des ...
Sonntagslesung
Gesetz und Gegenwart Exodus 20, 1–17; 1 Korinther 1, 22–25; Johannes 2, 13–25 Zu den Lesungen des dritten Fastensonntags (Lesejahr B). Von Klaus Berger