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Serbischer Bischof äußert sich zur "Causa Stepinac"

Der Sprecher des serbischen Patriarchats, Bischof Irinej, kritisiert im Zeitungsinterview kirchliche und politische Kreise in Kroatien, würdigt zugleich aber Position von Papst Franziskus im Konflikt um mögliche Heiligsprechung des kroatischen Kardinal-Primas.
Plakat des kroatischen Kardinal-Primas Alojzije Stepinac.
Foto: Antonio Bat (EPA FILE) | Plakat des kroatischen Kardinal-Primas Alojzije Stepinac.

Differenziert hat sich der serbisch-orthodoxe Bischof Irinej in einem aktuellen Interview mit der Belgrader Zeitung "Vecernje Novosti" zur "Causa Stepinac" geäußert. Rund um eine mögliche Heiligsprechung des kroatischen Kardinal-Primas Alojzije Stepinac (1898-1960) gibt es seit Jahren heftige Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche in Kroatien und der serbisch-orthodoxen Kirche. Der Konflikt wird zudem auch politisch instrumentalisiert. Bischof Irinej - er ist auch Sprecher des serbischen Patriarchats - deutete im Interview Kritik an politischen Kräften und verschiedenen kirchlichen Verantwortungsträgern in Kroatien an, würdigte zugleich aber die Position von Papst Franziskus in dem Konflikt, wie die Stiftung "Pro Oriente" am Mittwoch berichtete.

Stepinac wurde am 8. Mai 1898 im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Krasic geboren. Er war von 1937 bis 1960 Erzbischof von Zagreb. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der kommunistischen Machtübernahme wurde Stepinac in einem Schauprozess zu 16 Jahren Haft verurteilt, weil er während des Zweiten Weltkriegs mit den kroatischen Faschisten kollaboriert haben soll. Nach sechs Jahren Haft musste er die restliche Zeit bis zu seinem Tod in Hausarrest verbringen. Papst Johannes Paul II. hatte Stepinac 1998 selig gesprochen.

DT/KAP

Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 04. Januar.

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