Warschau (DT/KNA) Polens Behörde für die Aufarbeitung kommunistischer Verbrechen verteidigt den früheren Primas Stefan Wyszynski (1901–1981) gegen den Vorwurf des Antisemitismus. Für eine solche Anschuldigung fehle ein Beweis, sagte der Historiker Wojciech Muszynski vom Institut des Nationalen Gedenkens (IPN) der Tageszeitung „Rzeczpospolita“ (Freitag). Damit wies er anderslautende Behauptungen des amerikanisch-polnischen Autors Jan Tomasz Gross zurück. Der IPN-Historiker bestätigte, dass Wyszynski es als damaliger Bischof von Lublin abgelehnt habe, das 1946 begangene Pogrom gegen die jüdischen Bewohner von Kielce öffentlich zu verurteilen.