Köln (DT/KNA) Der Stuttgarter Philosoph Robert Spaemann beklagt einen „Ethikboom“. Wenn immer mehr Kommissionen und Lehrstühle auf diesem Gebiet gegründet würden, sei das besorgniserregend, sagte er am Dienstagabend in Köln. „Denn eigentlich ist das Ethische das, was sich von selbst versteht, vor allem im Umgang mit dem menschlichen Leben.“ Ärzte seien durch den medizinischen Fortschritt in ihrem Berufsethos stark verunsichert. Die Möglichkeiten der Lebensverlängerung, Genetik und Pränataldiagnostik hätten zum „ethischen Relativismus“ geführt, so der 81-Jährige.