Papst Franziskus hat erneut die auf dem Weg nach Europa ertrunkenen Migranten beklagt. Das Mittelmeer sei zu einem "Grab für Männer, Frauen und Kinder" geworden. Viele von ihnen hätten nur vor den unmenschlichen Bedingungen in ihrer Heimat fliehen wollen, schrieb der Papst in einer Botschaft an das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. Ausdrücklich erinnerte Franziskus an den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration. Anlass der Botschaft, die der italienische Pressedienst SIR am Mittwoch verbreitete, ist ein von Bartholomaios I. in Athen veranstaltetes internationales Umweltsymposium.
Franziskus äußerte sich besorgt über einen "wachsenden Exodus von Klimamigranten und Umweltflüchtlingen". Die Gesellschaft müsse sich fragen, welche Welt sie der kommenden Generation hinterlassen wolle. Er verlangte eine "ernste Gewissenserforschung". Die Schöpfung sei niemandes Privatbesitz; ihre Nutzung müsse auf die Rechte jedes Menschen und jedes Volkes Rücksicht nehmen.
Der Papst bekräftigte weiter die Teilnahme der katholischen Kirche an dem Weltgebetstag für die Schöpfung, der auf Initiative des orthodoxen Patriarchen am 1. September begangen wird. Franziskus schrieb, er sei fest entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Patriarchat sowie mit Christen anderer Konfessionen und mit "allen Menschen guten Willens" zugunsten einer nachhaltigen und umfassenden Entwicklung fortzusetzen.
DT/KAP
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