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Neuer Finanzdirektor für das Bistum Eichstätt

Das durch einen Finanzskandal erschütterte Bistum Eichstätt bekommt einen neuen Finanzdirektor. Florian Bohn übernimmt diese seit mehr als einem Jahr vakante Stelle.
Florian Bohn
| Florian Bohn, neuer Finanzdirektor im Bistum Eichstätt. Foto: privat.

Florian Bohn (39) übernimmt die seit mehr als einem Jahr vakante Stelle des Finanzdirektors im Bistum Eichstätt, wie die Diözese am Dienstag mitteilte. Zur entsprechenden Hauptabteilung gehören auch die Bereiche Bau und technische Dienste. Zudem sei es beabsichtigt, dass Bohn zum 1. Oktober auch zum Diözesanökonom zu ernannt werde. Er werde beide Aufgaben in Zusammenarbeit mit dem Bischof wahrnehmen. Gemäß den Bestimmungen des Kirchenrechts verwaltet der Ökonom das Diözesanvermögen und ist dabei unmittelbar dem Bischof verantwortlich, wie das Bistum erklärte.

Die Stelle ist seit dem 1. Januar 2017 vakant, nachdem der damalige Domdekan Willibald Harrer seinen Rücktritt vom Amt des leitenden Finanz- und Baudirektors eingereicht hatte. Kommissarisch wurde die Aufgabe in der Übergangszeit von Generalvikar Isidor Vollnhals in Personalunion verantwortet.

Mit Bohn übernehme die Position ein "ausgewiesener Fachmann aus der Wirtschaftspraxis", heißt es in der Erklärung. Der gebürtige Münchner studierte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) Betriebswirtschaft und absolvierte eine Zusatzausbildung mit Blickrichtung auf sozialethische Führungsqualitäten. Er sei bisher in verschiedenen mittelständischen Unternehmen tätig gewesen und dabei mit der Personalführung von bis zu mehreren hundert Mitarbeitern sowie mit Restrukturierungsaufgaben betraut gewesen.

Für das Profil des neuen Finanzdirektors seien die Vorgaben der Transparenzoffensive des Bistums und die daraus resultierenden Compliance-Strukturen maßgeblich gewesen, hieß es. Grundlage der Neubesetzung sei ein intensives Bewerbungsverfahren gewesen, das durch eine Personalberaterin unterstützt worden sei. Der Findungskommission gehörten laut Mitteilung zwei leitende Mitarbeiter des Ordinariats und zwei externe Berater an.

Am Montag war bekannt geworden, dass ein ehemaliger Mitarbeiter der Finanzkammer des Bistums mit einem Kompagnon durch ungesicherte Kredite auf dem US-Immobilienmarkt einen Schaden von bis zu 60 Millionen US-Dollar (48,2 Millionen Euro) verursacht haben soll. Im Juli 2017 hatte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke gegen beide Personen Strafanzeige erstattet. Nach Auskunft der für Wirtschaftsstrafsachen zuständigen Staatsanwaltschaft München II sitzen die zwei Beschuldigten in Untersuchungshaft. Der Vorwurf laute auf Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr.

KNA / jbj

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