In die Fußstapfen Jesu zu treten wurde im späten Mittelalter zum Ideal des Christen. Vor allem die franziskanische Spiritualität förderte diesen Gedanken. Daraus ging auch die Andachtsform des Kreuzwegs hervor. Im betenden Betrachten sollte der Gläubige dem Herrn auf seinem letzten irdischen Weg nachfolgen. Seither gehört der Kreuzweg zu den beliebtesten Übungen der Volksfrömmigkeit. Darstellungen der vierzehn Kreuzwegstationen sind fester Bestandteil der Ausstattung katholischer Kirchen. Kreuzwegandachten werden vor allem in der Fastenzeit abgehalten, viele Gläubige beten ihn auch privat jeden Freitag.
Mit Christus wie mit einem Freund sprechen
In seinen Kreuzwegbetrachtungen schlägt Kardinal Martini die Brücke vom Leiden des Herrn zur Situation der Gläubigen heute. Von Thomas Steimer