In den USA haben katholische Laien eine neue Initiative ins Leben gerufen, die untersuchen will, wie die wahlberechtigten Kardinäle in der Vergangenheit mit Missbrauchsvorwürfen und Korruption umgegangen sind. Darüber berichtet der britische „Catholic Herald“ in seiner Online-Ausgabe. Die Initiative mit dem Namen „Better Church Governance“ hat dazu sogar ehemalige Agenten der amerikanischen Bundespolizei FBI engagiert.
Vollständiger Bericht über alle Kardinäle
Akademiker, Juristen und Publizisten wollen ein Dossier zusammenstellen, dem sie den Arbeitstitel „The Red Hat Report“ (Roter-Hut-Bericht) gegeben haben. Alle Kardinäle, die bei einer zukünftigen Papstwahl stimmberechtigt wären – das heißt alle, die jünger sind als 80 Jahre – sollen in dem Bericht vorkommen.
Damit will die Initiative Transparenz und Aufrichtigkeit innerhalb der katholischen Kirche fördern. In einer Erklärung von „Better Church Governance“ heißt es, dass der Bericht keinen bestimmten Kardinal unterstützen werde. Vielmehr wolle man der Kirchenhierarchie dabei helfen, die Kirche zu reformieren. Was Reformen angehe, seien Laienbewegungen der Kirchenhierarchie oft voraus gewesen, heißt es weiter.
Viganò-Schreiben motivierte rasche Umsetzung bestehender Pläne
Geleitet wird das Projekt von Philip Nielsen, Forschungsdirektor am „Centre for Evangelical Catholicism“. Ein weiterer federführender Beteiligter, Jacob Imam, erklärte gegenüber dem „Catholic Herald“, dass die Initiative bereits seit längerer Zeit in Planung gewesen sei, „doch erst nach der Veröffentlichung des Briefes von Viganò haben wir gemerkt, welch großer Bedarf da ist“.
DT/mlu
Verpassen Sie nichts aus unserer vollständigen Berichterstattung zur Debatte um McCarrick und dem Missbrauchsskandal. Einfach hier kostenlos anmelden.